1839 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Ucberblick über die Geschichte der alten Völker.
Polizei, konnten jeden Müßiggänger strafen und wachten über die Aus-
breitung neuer Religionslehren (Apg. 17/19).— Da durch diese Gesetz-
gebung Viele in ihren bisherigen Vorrechten verletzt wurden, wurde So-
lon mit Vorwürfen überhäuft. Um Nichts an seinen Gesetzen andern zu
müssen, nahm er den Athenern einen Eid ab und entfernte sich auf 10
Jahre aus dem Staate. Damahls besuchte er den Krösus in Lydien, und
that ihm den weisen Ausspruch, der demselben später das Leben rettete.
Die hohe Achtung und das Zutrauen der Athener erwarb sich Solon
durch die Wiedereroberung der Insel Salamis, welche vor dem Hafen
Athens liegt und den Athenern zugehörte. Als die Athener durch alle Ver-
suche diese Insel den Megarern, die sie erobert hatten, nicht wieder ab-
zunehmen vermochten, und große Verluste in den Kriegen um dieselbe erlitten
hatten, verboten sie bei Todesstrafe, je wieder in Vorschlag zu bringen,
Salamis anzugreifen. Da verfaßte Solon ein Trauergcdicht, worin er
den Athenern ihre Feigheit vorwarf, stellte sich wahnsinnig, und las dieses
Gedicht mit heftigen Gebärden vor dem versammelten Volke. Pisistratns
unterstützte den Eindruck dieses Gedichtes; das Volk beschloß einen neuen
Krieg und vertraute die Leitung dem Solon und Pisistratns an. Durch
die Klugheit und Tapferkeit ward Salamis wieder erobert. — Nach
. Ablauf der 10 Jahre kehrte Solon nach Athen zurück, ordnete die öffent-
lichen Verhältnisse, verließ aber dann aufjmmer Athen. — Durch diese
Verfassung des Solons bildete sich in der Handelsstadt Athen ein
wohlgeordnetes, munteres Leben, das in den darauffolgenden
Perserkriegen sich bewährt hat. — Zur Einigung der verschiedenen
griechischen Staaten, Städte und Inseln dienten die Gleichartig-
keit der Bildung und die o l p m p i s ch e n S p i e l e. Dieselben wurden
in der Landschaft Elis gehalten, im Westen des Peloponnes; und
durften nur von den Männern Griechenlands besucht werden. Das
Gebiet von Elis war heilig und durfte nie von bewaffneten Heeren
betreten werden; während der Feier der Spiele von Olympia, die alle
4 Jahre 5 Tage lang gehalten wurden, mußte im ganzen Peloponnes
Friede herrschen, der durch elöische Herolde verkündet wurde. Die Spiele
bestanden im Wettrennen zu Pferd und zu Fuß, im Springen, Werfen,
Ringen, Faustkampf. Wettstreite im Tonspiel und in der Dichtkunst mach-
ten den Beschluß. Die Kämpfer mußten sich 10 Monate vorher auf dem
Gymnasium zu Elis vorbereiten und enthielten sich aller Speisen, die
den Leib beschwerten oder ihn schwächten. Die Ehre der Preiserwerbung
galt sehr hoch. (Darauf bezieht sich 2. Tim. 2, 5.,und 1. Kor. 9, 25).
Die Kränze, mit denen die Sieger gekrönt wurden, waren aus Oelzwekaen
geflochten. - J
Als Cyrus den lydischen Staat stürzte, so kamen die griechischen
Coloniestädte in Kleinasien, z. B. Milet, Ephesus, in persische
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