1839 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Deutsche Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Dritte Stufe des Unterrichts.
fisch wird 60 — L0' lang, 20 — 30' dick; der Kopf nimmt davon '/, ein.
Das Gewicht eines Thiers kann über 2000 Ctr. betragen. Der Leib ist
nackt, schwarzgrau; er verschlingt nur kleine Thiere, z. B. Krebse, Weich-
thicrc, weil der Schlund enge ist. Der Oberkiefer bat keine Zähne, son-
dern ist mit qucrlicgendcn faserigen Hornplattcn, Barten genannt, besetzt,
welche das Fisch dein geben. Auf der Nase hat er 2 Spritzlöcher. Die
Haut ist gegen 18" dick, unter ihr liegt der 1' dicke Speck, der ;u Thran aus-
gesotten wird, und um dessentwillcn man ihn verfolgt. Das Fleisch ist roth,
grob, trocken, übelriechend, wird von Eccvögcln verzehrt. Das Zunge ist
bei der Geburt schon 10 — 14' lang, und wird von der Mutter unter der
Flosse getragen. Wenn der Walfisch mit einer Harpune getroffen ist, schießt
er in den Abgrund, kommt aber wieder hervor, um zu athmen, und ver-
blutet. Er findet sich in allen Meeren, hauptsächlich aber bei Grönland.
Spitzbergen. Sie spielen mit einander, spritzen Wasser in hohen Bögen. Sie
hören und sehen, ungeachtet der kleinen Augen, im Wasser sehr gut. — Der
Narwal wird gegen 20' lang, im Eismeer; hat im Oberkiefer einen 10'
langen, vorwärtsgerichtcten Zahn. — Der gemeine Pottwal wird gegen
70'lang, in allen Meeren. Der große Kopf hat 2 Höhlungen, welche mit
einem ölartigcn Stoffe, Walrath genannt, angefüllt sind, der ander
Luft gerinnt und lrvstallisscrt. Der gereinigte Walrath gibt vortreffliche
Kerzen, Seife, Haarsalbe; in seinen Eingeweiden ist eine wohlriechende
Aussonderung, die Ambra, in Stücken und Kugeln. — Der gemeine Del-
phin wird gegen 10' lang, hat einen Mund voll Zähne; in allen europäi-
schen Meeren , begleitet die Schiffe und macht allerlei possierliche Wendungen
und Sprünge, verkündet durch letztere Stürme. — Der Ma nati wird
gegen 20' lang, hält sich an den Mündungen der Flüsse S. Amerikas
auf, trägt das Zunge unter der Flosse, geht in Gesellschaft an's Land;
sein Fleisch ist wohlschmeckend. Der afrikanische heißt Lamenti». — Die
indische Seekuh oder der Dü gong wird gegen 8' lang, findet sich
an den Küsten des oftindischcn Meers. Er weidet auf dem Grunde des
Meeres die Secgcwächse ab. — Alle Wale athmen durch Lungen und
säugen ihre Jungen.
2) Das Flußpferd, das Schwein, der Tapir, der Elephant,
düs Nashorn, sind große, plumpe Thiere, mit meist nackter
oder borstiger dicker Haut; die Zehen der Füße stecken in hornigen
Scheiden oder Schuhen oder Hufen; solcher Hufe sind es mehrere.
Einige haben eine verlängerte Nase oder Rüssel. Sie sind klein -
oder dünngeschwänzt, kurz- aber dickfüßig, kleinäugig. Sie fressen
Pflanzen. Sie bilden die Ordnung der Dickhäuter (Vielhufer).
— Das Flußpferd (im Buche Hiob Behemoth genannt; heißt sonst
auch Nilpferd, Wasserstier), wird 16' lang, 6 — 7' hoch, lebt in Sümp-
fen des Nils und der übrigen Flüsse des mittlern Afrikas. Es hält sich