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1. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 20

1883 - Leipzig : Kesselring
20 Alte Geschichte. Gegen das gemeine Volk war er herablassend und freundlich und selbst gegen seine Feinde billig und gemigt; Arme erhielten von ihm stets mit voller Hand.^ Er geberbete sich als den eifrigsten Verfechter der Freiheit und Gleichheit aller Brger das alles aber nur, um sich zum Ober-Haupte zu machen. Solon durchschaute, als er von seiner Reise zurck-gekehrt war, wohl den Ehrgeizigen und suchte ihn von seinem Vorhaben abzn-bringen. Doch vergebens. Pisistratus verwundete sich selbst und klagte dann dem Volke, da er seiner volksfreundlichen Gesinnung willen des Lebens nicht mehr sicher sei. Das getuschte Volk geriet in Wut und be-Leibwache, willigte seinem Liebling eine Leibwache von 50 Keulentrgern. Diese Leib-Eroberung wache vermehrte der Schlaue zu einem kleinen Heere, besetzte mit demselben der Burg. Akropolis und machte sich so zum Tyrannen ^ von Athen (560). Solon verlie die Stadt und starb 559 ans Cypern (S. 26 Anm.). Pisistratns ehrte den Gesetzgeber dadurch, da er dessen Gesetze und Einrichtungen bestehen lie und selbst aufs genaueste befolgte. Dennoch wurde die Herrschaft des Pisistratus heftig von der Gegeiv Bertreibung Partei angefochten: zweimal vertrieb man ihn, aber er gelangte immer kebr n)^e'3er Zur Gewalt und gab nun als Tyrann" ein seltenes Beispiel von L v Milde und Gerechtigkeit. Knste und Wissenschaften wurden von ihm ge-Gute Re- pflegt und befrdert. Er legte zuerst in Griechenland eine Bibliothek zum gicruug. ffentlichen Gebrauche an und soll die Gesnge des Homer in die Ordnung gebracht haben, in welcher wir sie noch jetzt besitzen. Gern verga man darum bei ihm die Mittel, durch welche er zur Herrschaft gelangt war, Pisistratus und als er 527 starb, wurde er von den Brgern beweint, wie wenn ein + 527. Pater ihnen entrissen sei. Hippias und 2. Auf ihn folgten feine Shne Hippias und Hipparch. Sie re-Hipparch. Herten anfangs ebenso mild wie ihr Vater, wurden aber doch gestrzt. Harmodius Damals lebte zu Athen ein Freundespaar: Harmodins und Aristogiton. A iftm> i Schwester des ersteren wurde (514) von Hipparch ohne Grund beleidigt, indem er sie von einem feierlichen Umzge zurckwies. Diesen Schimpf glaubten beide Jnglinge nur durch Ermordung seines Urhebers shnen zu knnen. Das nahende Fest der Panathenen^ bestimmten sie zur Aus-shrung ihres Vorhabens. Kaum graute der verhngnisvolle Tag, so gingen sie mit Dolchen, die in Myrthenzweige gehllt waren, auf den Markt. Dort sahen sie, da Hippias mit einem ihrer Anhnger sprach; sie whnten sich verraten und eilten nach einem andern Platze, um wenigstens Hipparch ihre Rache fhlen zu lassen. Den stoen sie nieder; doch Harmodius wird von Hipparchs Leibwache gettet; Aristogiton entflieht, wird aber ergriffen und vor Hippias gefhrt. Dieser lt ihn, um alle Mitverschworene zu erfahren, foltern. Ans Rache nennt der Gepeinigte nur Freunde des Hippias, die geholt und niedergemacht werden. Nachdem Aristogiton hin--gerichtet war, wird auch eine ihm befreundete Jungfrau, namens Lena, auf Leua. die Folter gespannt. Sie aber beit sich, um im bermae der Schmerzen kein Geheimnis zu verraten, die Zunge ab und speit sie dem Tyrannen ins Gesicht. 1 Tyrann ist ursprnglich derjenige, der sich in einem Freistaate zum Oberherrn aufwirft. Der Nebenbegriff eines grausamen Zwingherrn ist erst spter und dadurch hinzugekommen, da sich ein solcher Herrscher gewhnlich nur durch unerbittliche Strenge auf dem angematen Throne zu behaupten vermag. 2 Die Panathenen wurden zu Ehren der Schntzpatronin von Athen, der Gttin Athene (S. 16 Anm.), gefeiert.
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