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1. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 129

1883 - Leipzig : Kesselring
Kaiser Karl V. 1519-1556. 129 groe Besorgnis eingeflt. So kam der Friede von Cambray^ (5. August Friede zu 1529) zustande, den man, weil er von zwei Frauen, von Karls Tante (Mar- ^9. garete von sterreich) und Franzens Mutter, abgeschlossen wurde, auch den Damenfrieden" genannt hat. Franz zahlte 2 000 000 Kronen^ fr die Be-freiung seiner Shne, leistete Verzicht auf alle Lnder in Italien und hei-ratete Karls Schwester Eleonore; Burgund blieb, unbeschadet der kaiserlichen Ansprche, bei Frankreich. Bald nach dem Abschlsse dieses Friedens begab sich Karl nach Italien und wurde im Dome zu Bologna1 von Klemens dem Vii. zum König von Italien und zum rmischen Kaiser gekrnt (1530). Er war der letzte 153o. deutsche König, der vom Papst die Kaiserkrone empfing. 4. Der Reichstag zu Augsburg 1530. Von Bologna aus zog der Kaiser zu dem Reichstage nach Augsburg, auf welchem die Zwietracht Reichstagw in Glaubenssachen beigelegt werden sollte. Die Evangelischen versahen sich vom "53^ Kaiser nicht viel Gutes, da er die Abgesandten, welche ihm die Protestation von Speier berbrachten, ziemlich ungndig behandelt hatte. Darum hielten sie um so fester zusammen. Luther verweilte in Koburg 1 und ermutigte die Kmpfenden zur Beharrlichkeit, Glaubenskraft und Geduld. Am Abend vor dem Fron-leichnamsfeste (15. Juni) traf Karl V. in Augsburg ein. Sein Erstes war, da er die evangelischen Fürsten auffordern lie, an der Prozession des folgenden Tages teil zu nehmen. Dazu waren diese jedoch nicht zu bewegen, und einer von ihnen (Georg von Brandenburg-Ansbach) erklrte sogar in Gegenwart des Kaisers: ehe er so Gott und sein Evangelium verleugnen sollte, wolle er lieber den Kops verlieren!" Lchelnd erwiderte darauf Karl in seiner nieder-deutschen Mundart: Lwer Fürst, uitt Kopp ab, nitt Kopp ab!" Nach Erffnung des Reichstages kamen alsbald die religisen Angelegen-heiten zur Sprache. Der Kaiser genehmigte, da das protestantische Glaubens-bekenntnis, von Melanchthon verfat, in deutscher Sprache vorgelesen werde. Die Vorlesung geschah am 25. Juni nachmittags 4 Uhr durch den schsischen Augsburgs Kanzler Dr. Beyer so laut und vernehmlich, da die versammelte Menge alles sche Konfts-verstehen konnte. Das Bekenntnis machte auf viele der versammelten Fürsten 'ttm' einen gnstigen Eindruck und zerstreute manche Vorurteile der den Glauben der Protestanten. Letztere hatten damit auch ein Panier aufgeworfen, welches weithin zu erkennen war und um welches die allerwrts Zerstreuten sich in der Stunde der Gefahr scharen konnten. Die Schrift selbst, die wir unter dem Namen der Augsburgischen Konfession (Confessio Augustana) kennen, wurde dem Kaiser bergeben. Er lie eine Widerlegung derselben anfertigen und erteilte, trotz der von Melanchthon gegen diese Widerlegung geschriebenen Apologie", den Evangelischen am 19. November 1530 folgenden ungnstigen Reichstagsabschied: Ihr Bekenntnis, das er gndig angehrt habe, sei mit guten Grnden widerlegt. Um Frieden und Einigkeit im Reiche zu erhalten, war. Die protestantischen Fürsten lieen sich daher durch jenen Beschlu an Ver-breitung der Reformation nicht hindern. Sie gestatteten, da in ihren Lndern die geistliche Herrschaft des Papstes, die Messe, die Bilderverehrung, der Clibat und das Klosterleben verworfen, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt ausgeteilt und die Muttersprache beim Gottesdienst eingefhrt wurde. ! Cambray (S. 115 Anm. 3) gehrte bis 1668 zum deutschen Reich. Bologna, Stadt im nrdlichen Teil des ehemaligen Kirchenstaates. Koburg, Stadt sdlich vom Thringer Walde; war damals kurschsisch. 2 Krone, damalige Silbermnze, etwa 5 Mark wert. Spie u. Sb er! et, Weltgeschichte Ii. 8. Auflage. 9
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