Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 161

1883 - Leipzig : Kesselring
Der dreiigjhrige Krieg 16181648. 161 2. Unter denen, die unterschrieben hatten, war auch Graf Oktavio Piccolomini, ein Italiener. Wallenstein, der sonst so vorsichtig war, schenkte ihm sein ganzes Vertrauen, weil er aus den Sternen zu erkennen glaubte, da jener sein Freund sei. Allein Piccolomini hatte beschlossen, den Herzog zu strzen. Er begab sich schleunigst nach Wien und teilte dem Kaiser (er lie denselben um Mitternacht wecken) die Rebellion von Pilsen" mit._ Bald nachher sprach ein kaiserliches Patent (24. Januar) Wallenste ins Absetzung 2. Absetzung aus und bertrug das Kommando dem Grafen Gallas, mit dem Befehle, Wallen-sich des Herzogs tot oder lebendig zu bemchtigen. stcrns. Obschon dieser Schritt in groer Heimlichkeit geschehen war, so erhielt doch Wallenstein Kunde von dem Verderben, das ihn bedrohte. Er beschlo daher, in der Festung Eger1 eine Zuflucht zu suchen; dort befehligte der Schotte Gordon, dem er um so eher traute, als er ihn vom gemeinen Soldaten allmhlich zum Obersten erhoben und ihn sonst auf mancherlei Art ausgezeichnet hatte. Am 22. Februar 1634 morgens 10 Uhr verlie Wallenstein Pilsen, von feinen vertrauten Freunden, Jllo, Terzky, Kinsky und zehn Reiterkompagnien begleitet, und traf am 24. nachmittags 4 Uhr zu Eger ein. Er war krank Eger. und wurde von zwei Pferden in einer Snfte getragen. Seine Wohnung nahm er am Marktplatz im Hause des Brgermeisters Pachhbel. Oberst Buttler, ein Irlnder, hatte zugesagt, Wallenstein lebendig oder tot zu berliefern; sein Freund Gordon und dessen Oberwachtmeister Lelie billigten den Plan, und alle drei beschwuren des Feldherrn Tod. Da aber des Herzogs Freunde zu frchten waren, ward verabredet, da Gordon sie auf den folgenden Tag zum Abendessen auf die Citadelle einladen sollte. Es geschah und sie sagten zu. Sonnabend, den 25. Februar, riefen die drei Verschworenen einige der ihnen ergebensten Offiziere, den Oberwachtmeister Geraldin und die Haupt-Ermordung leute Macdonald und Deveroux von Buttlers Regimente, zu sich und weihten der Freunde sie in das Geheimnis ein. Diese bernahmen es, die erforderliche Anzahl ^eins^ entschlossener Gemeinen aus ihren Kompagnien zu stellen. Am Abend er-schienen die vier Geladenen, der Feldmarschall Jllo, die Grafen Terzky und Kinsky und der Rittmeister Neumann. Aber während sie sorglos schmauseteu, hatte Geraldin mit 30 Buttlerschen Dragonern die Thren des Speisesaals besetzt; das Thor der Citadelle ward geschlossen und die Zugbrcke aufge-zogen. Auf einmal trat von der einen Seite Geraldin mit 6, auf der anderen Deveroux mit 24 Dragonern in den Saal. Sie riefen: Holla! wer ist gut kaiserlich?" Gordon, Lelie und Buttler sprangen auf, ergriffen die Lichter und traten mit den 2borten vivat Ferdinandus! an die Seite. Die Dragoner drangen auf ihre Opfer ein und stieen sie nieder. Whrend dies in der Citadelle vorging, herrschte in der Stadt tiefe Ruhe. Wallenstein sa in seinem Zimmer, bei ihm der Astrolog Seni. Dieser war eben damit beschftigt, .das fernere Schicksal seines Herrn aus ^ 16 der Stellung der Gestirne zu lesen. Die Gefahr ist noch nicht vorber," sagte der Astrolog mit prophetischem Geiste. Sie ist es," sagte der Herzog, entlie den Freund und begab sich zu Bett. Indes naheten schon die Mrder. Es war eine finstere, unfreundliche Nacht: der Wind heulte, und ein feiner Regen schlug gegen die Fenster. Lelie bernahm es, die Straen und den 1 Eger, Stadt am gleichnamigen Flu, im nordwestlichen Bhmen. Spie u. Beriet, Weltgeschichte Ii. 8. Auflage. 11
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer