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1. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 178

1883 - Leipzig : Kesselring
178 Neue Geschichte. Indessen gelang es doch nicht, die Reformierten in Frankreich gnzlich auszurotten. In den Cevennen^ lebte noch immer eine betrchtliche An-zahl, welche den kalvinistischen Grundstzen anhing. Als sich mit Beginn des 18. Jahrhunderts (1702) die Verfolgung auch aus diese Gebirgsbewohner erstreckte, griffen sie zu den Waffen und machten unter dem Bauernsohn Cavalier Ca valier selbst franzsische Heere zittern. In dem Aufruhr fanden mehr 1702. als 100 000 Ausstndische den Tod; aber dennoch blieben in jenen Wldern einige Hunderttausend Reformierte brig. V. Ludwig des Xiv. dritter Eroberungskrieg 16881697. Ludwig des Xiv. Ansprche auf die Pfalz. Verheerung der Rheingegend,en 1689. Deutschland, Holland, England, Spanien und Savoyen wider Frankreich. Siege der Franzosen iu den Niederlanden, am Rhein und in Oberitalien; Niederlage bei la Hoane 1692. Friede zu Ryswik 1697. Whrend sterreich und Deutschland den Erbfeind der Christenheit beludwig des kmpften, hatte Ludwig Xiv. Krfte zu einem neuen, dem dritten Eroberung6-xiv. An- kriege gesammelt. Ein Vorwand zum Kampfe war bald gefunden. Da der sprche ans Kurfürst von der Pfalz, der Sohn Karl Ludwigs (S. 165), ohne Nachkommen die Pfalz, gestorben war, so erhob der franzsische König (1688) im Namen feiner Schwgerin, der Herzogin von Orleans,2 einer Schwester des Verstorbenen, Erbschaftsansprche ans mehrere pflzische Frstentmer. Zur Bekrftigung der Ansprche bewegte sich alsbald ein franzsisches Heer gegen den Rhein. General Melac hatte den Befehl, zunchst die Pfalz zu verwsten, sowie berhaupt die jenseits des Rheins eingenommenen Orte, welche man nicht besetzen wolle, niederzubrennen. Die Greuel des 30jhrigen Krieges wurden von neuem verbt, ja noch berboten. Man sprengte (1689) das Verheeruna Heidelberger Schlo, dessen Ruinen noch heute ein Zeuge jener Barbarei sind, der Rhein- 3u Speier ^ wurden sogar die Grber der falifchen Kaiser (S. 93 Anm. 2.) gegend. geffnet und beraubt, die vermoderten Gebeine umhergestreut. Solch' himmelschreiendes Verfahren hatte (1689) die Erklrung des Reichskrieges", bei dem keinem Fürsten Neutralitt (Parteilosigkeit) erlaubt war, zur Folge. Deutschland stellte ein zahlreiches Heer ins Feld, konnte aber ebensowenig als Holland, England, Spanien und Savoyen, die sich mit dem Kaiser verbunden hatten, gegen die Franzosen etwas Bedeuteudes aus-richten. Letztere behaupteten in den Niederlanden, am Rhein und in Ober-Frankreichs a^en das bergewicht, wenn sie auch aus die Zurckfhrung des vertriebenen 169093. Stuart (S. 171) nach England verzichten muten und in der Seeschlacht bei la Hogue1 (gegen die Englnder und Hollnder) ihre Flotte vernichtet fahen (16921. Allgemeine Erschpfung der beteiligten Mchte fhrte endlich im Jahre Friede 1697 den Frieden von Ryswin (Rei weg! sagte man damals) herbei, zu Ryswik Ludwig gab in demselben mit unerwarteter Gromut alle eroberten Orte, mit 1697. Ausnahme von Straburg, heraus und erkannte auch seinen unvershnlichsten Feind, Wilhelm Iii. von Oranien (S. 171), als König von England an. 1 Severinen, Gebirgskette des sdlichen Frankreichs, welche sich zwischen Rhone und Loire von Sden nach Norden zieht. La Hogue, Kap im Nordosten der Normandie, nordstlich von Cherbonrg. Ryswik, Schlo und Dorf in Holland, 3 km sdlich von Haag. 2 Ihr Gatte, der Herzog (Philipp) von Orleans, war der einzige Bruder Lud-wig des xiv. 3 Wegen der Einscherung Speiers (31. Mai 1689) wurde das Reichskammer-gericht 1693 nach Wetzlar verlegt (S. 124).
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