Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 179

1883 - Leipzig : Kesselring
Ludwig Xiv. 16431715. 179 Doch bestand er darauf, da die in der Pfalz (in 1922 Ortschaften) mit Gewalt eingesetzte katholische Konfession beibehalten werden msse. Bald aber zeigte es sich, warum Ludwig bei dem letzten Vergleiche so nachgiebig gewesen war. Er hatte nur Frieden geschlossen, weil ein Ereignis in naher Aussicht stand, bei dem er noch grere Eroberungen zu machen ge-dachte. Es war dies das Ableben des Knigs von Spanien, Karl des Ii. (S. 172 Anm. 1.), mit dem die dort herrschende Linie des Hauses Habsburg zu Ende ging. Bei dem Thronwechsel wollte Ludwig Xiv., da seine verstorbene Gemahlin eine Schwester Karl des Ii. gewesen war, Ansprche auf die spanische Monarchie erheben, und er traf jetzt Vorkehrungen, dieselben mit Nachdruck zu verfechten. In dem Kriege aber, der sich nachmals wegen dieser Erbschaft entzndete, in dem spanischen Erbfolgekriege (S. 180) fand Ludwig an dem kaiserlichen Feldherrn, dem Prinzen Eugen, einen Gegner, der ihn fr seine Lndersucht hart zchtigte. Vi. Prinz Eugen, der edle Ritter", geb. 1663, t 1736. Eugens Jugend; abgewiesen von Ludwig dem Xiv., nimmt sterreichische Dienste; gegen die Trken. Schlacht bei Mohacz 1687, bei Zenta 1697. Friede zu Karlowitz 1699. Eugens Charakter und Auere. Eugen, geboren (1663) und erzogen zu Paris, stammte aus einer Seitenlinie der Herzge von Savoyen^ und war der jngste von fnf Brdern, Enciens Wegen seines schwchlichen Krpers wurde er zum geistlichen Stande bestimmt Jngenb. und schon als Knabe von Ludwig dem Xiv. oft scherzend das btlein" ge-nannt. Allein Eugen fand weit mehr Gefallen an den Schriften der Alten und namentlich an Kurtius'3 Leben Alexander des Groen, als an den theo-logischen Bchern und zog es vor, nach dem frh erfolgten Tode seines Baters, die kriegerische Laufbahn zu betreten. Er bat bei Ludwig dem Xiv. um eine Stelle im Heere, wurde aber abschlgig beschieden. Erzrnt hierber, begab sich der 19 jhrige Eugen nach Wien; Kaiser Leopold (S. 173) nahm ihn freundlich auf und ernannte ihn zum Rittmeister. In dieser Stellung zeichnete sich Eugen bei der Befreiung Wiens (S. 176) so aus, da ihm die Fhrung eines Dragonerregiments anvertraut wurde. Dennoch veranlagte seine schwchliche Figur und sein grauer Obermantel, in dem er fters auszureiten pflegte, die kaiserlichen Soldaten zu dem Scherze: der kleine Kapuziner werde wohl nicht vielen Trken den Bart ausraufen." Aber Engen wute sich bald mehr Ansehen zu verschaffen. In den folgenden Trkenkriegen (Schlacht bei Mohacz3 1687) fhrte er die Auf- Mohacz trge des kriegserfahrenen Herzogs von Lothringen (S. 176) so geschickt aus, 1687. da ihn dieser bei seiner Rckkehr nach Wien dem Kaiser mit der Versicherung vorstellte: In dem jungen Helden blhe der erste Feldherr seines Jahr-Hunderts auf." Dieses Wort ging in Erfllung; schon 1693 war Engen ^enta Feldmarschall und 1697 schlug er die Trken bei Zenta3 so aufs Haupt, 1697. 1 Savoyen, Landschaft sdlich vom Genfer See, ursprnglich zum arelatischen Reich (S. 92 Anm. 1) gehrend, wurde 1416 vom Kaiser Sigismund zum Herzog-tum erhoben. Infolge seiner Lage schlo es sich bald an sterreich, bald an Frankreich (S. 131) an. 2 Qnintns Kurtius Rusus, rmischer Geschichtsschreiber, der wahrscheinlich unter dem Kaiser Klaudius (S. 57) lebte. Er schrieb 10 Bcher de rebus gestis Alexandri Magni, von denen aber die ersten zwei verloren gegangen sind. 3 Mohacz, S. 130 Anm. 2. Zenta, Marktflecken am rechten Theiufer . 7 km unterhalb Sz'egedin. 12*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer