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1. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 197

1883 - Leipzig : Kesselring
Friedrich Ii. 1740-1786. 197 htten; den verschiedenen Religionsgesellschaften erteilte er durch das Tole-ranzedikl von 1781 freie Religionsbung. Da er aber bei seinen Reformen weder das Herkommen, noch die Eigentmlichkeiten, noch die Sitten und Ge-brauche seiner Unterthanen achtete, berhaupt in kurzer Zeit Frchte erzwingen wollte, welche nur langsam reifen konnten, so fand er bald offenen Wider-spruch, was ihm sein Leben sehr verbitterte. Mit Friedrich dem Ii. wre Joseph beinahe in verderblichen Krieg ge-raten. Im Jahre 1777 war Maximilian Iii. Joseph von Baiern (S. 193) ohne Nachkommen gestorben. Sein rechtmiger Erbe war der Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz. Dieser lie sich jedoch durch Joseph be-wegen, ganz Niederbaiern an sterreich abzutreten. Hiergegen erhob sich der Herzog von Pfalz-Zweibrcken, der nchste Verwandte des kinderlosen Theodor. Er bat Friedrich den Groen um Hilfe: dieser fiel 1778, um Josephs Vergrerungssucht entgegen zu treten, mit 100 000 Mann in Bhmen Venerischer ein und erffnete so den baierischen Erbfolgekrieg". Doch schlo man, ohne Erbfolge-da eine Schlacht stattgefunden, schon am 13. Mai 1779 den Frieden zu Teschen1. Kaiser Joseph erhielt das Innviertel^ nebst Braunau, verzichtete auf Baiern und bewilligte, da die frnkischen Frstentmer Ansbach und Baireuth, nachableben des regierenden Markgrafen, an Preußen fallen sollten Joseph gab damit den Plan zur Erwerbung Baierus nicht auf, suchte vielmehr spter dasselbe durch Tausch gegen die Niederlande an sich zu bringen. Aber auch diesmal stellte sich ihm Friedrich hemmend entgegen, indem er mit Hannover und Sachsen den sogenannten Frstenbund stiftete (1785), der die Ausfhrung jenes Vorhabens vereitelte3. 6. Tod Friedrich des Ii. und Joseph des Ii. Die Stiftung des Frstenbundes war Friedrich des Groen letzte ffentliche Handlung. Er starb schon im folgenden Jahre, den 17. August 1786. Die Nachricht von Friedrich Ii. seinem Tode, so wenig unerwartet sie auch kam, machte in ganz Europa einen t 1786. tiefen Eindruck. Josephs erster Minister, Fürst Kaunitz, rief aus: Wann wird ein solcher König das Diadem wieder zieren!" und ein schwbischer Bauer sprach: Wer wird nun die Welt regieren?" Friedrich dem Ii. folgte, ^eb. Zm-da er selbst keine Kinder hatte, seines ltesten Bruders Sohn, Friedrich helm Ii. Wilhelm Ii. (17861797). 1786-97. Friedrich war von mittlerer Statur und wohlgebautem Krper, hatte Friedrichs eine etwas lange, aber wohlgestaltete Nase, schne, groe, blaue Augen, .deren Persn-feurigen Blick kaum jemand lange ertragen konnte. Sein Gang war rasch lichkeit. und stolz. Jagd und Spiel liebte er nicht, doch soll er in der Jugend gut getanzt haben. Sein Gedchtnis war bewundernswrdig; seine Ordnungsliebe groß. Bei zunehmendem Alter sank sein Krper sehr zusammen, besonders wenn er zu Pferde sa. In seiner Kleidung wurde er zuletzt uerst nach-lssig. Seine Uniform war meist abgetragen; die schlaffen Stiefel, die er beim Aufstehen anzog und erst beim Niederlegen abstreifte, waren fast rot 1 Teschen, Stadt im sterreichischen Schlesien, stlich von Olmtz. Jnn-viertel, 2200 qkm, zwischen Jim und Salzach. 2 Durch den Frieden zu Teschen ward Pfalz und Baiern unter Karl Theo-bor vereinigt. Mit dieser Vereinigung erlosch die neunte Kurwrde (S. 181 Anm. 2). Nach einer Entsagnngsakte des Markgrafen fielen Ansbach und Baireuth spter (1791) an die preuische Monarchie; jenes ist dann 1806, dieses 1810 an Baiern gekommen. 3 Unter Vermittlung Joseph des Ii. wurde 1783 der Friede zu Versailles geschlossen, durch den die vereinigten Staaten Nordamerikas Anerkennung fanden.
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