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1. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 217

1883 - Leipzig : Kesselring
Deutschland in den Jahren 18301848. 217 sieben Gttinger Professoren >, welche sich gegen diesen Gewaltakt erklrten, absetzte und verbannte, da wurde in Deutschland kaum eine besondere Mi-billigung laut. 2. Der sterreichische Kaiserstaat lieferte während dieser Zeit ein S3itb sterreich, des politischen Stillstandes. Kaiser Franz I. (S. 198 Ann,. 1.) verkehrte gern mit Leuten aus dem Volke und erteilte ihnen bereitwilligst Audienzen, bei denen er zur Freude vieler Unterthanen im gemtlichen Wiener Dialekt redete; aber um die Regierung kmmerte er sich wenig und die Staatsgeschste ruhten in den Hnden des Fürsten Metternich (S. 211), der dafr sorgte, da alles beim . alten blieb." Im Jahre 1835 starb Franz I., und sein Sohn Ferd i-Ferdinand!, nand I. bestieg den Thron. Auch er hielt, getreu dem Rate seines Vaters, 183548. an dem hergebrachten System fest und berlie sich ganz der Leitung Met-ternichs. Doch geschah manches, was zur Hebung der materiellen Wohlfahrt des Volkes beitrug, wogegen jede politische Entwicklung unterdrckt wurde. Nur Ungarn behielt seine eigene Verfassung. Anders gestalteten sich die Verhltnisse in Preußen. Zwar ging Preußen. Friedrich Wilhelm Iii. der die Provinzialstlnde (S. 211) nicht hinaus; doch erfreuten sich der ffentliche Unterricht, Wissenschaft und Kunst emer gedeihlichen Pflege; auf Hebung des Landbaues, der Gewerbe und des Ver-kehrs wurde viel verwandt und, nachdem man seit 1818 alle inneren Zlle abgeschafft hatte, wurde der schon 1819 angebahnte Zollverein mit solcher Zollverein. Thtigkeit weitergefhrt, da mit dem Jahre 1834 gegen 25 Millionen Deutsche sich zu einem Handelsgebiete geeinigt sahen. Dem Verkehrs- und Industrie-Wesen wurde hierdurch ein vorher ungekannter Aufschwung gegeben: die Er-findung des Dampfwagens und der Eisenbahnen 2 verbreitete sich der Deutsch-land und bedeckte dasselbe mit Schienenwegen. Allenthalben herrschten Flei und Betriebsamkeit; bei Bauern und Brgern zog Wohlhabenheit ein und manche Städte, wie Kln, Breslau, Leipzig, Magdeburg und andere entsal-teten einen Glanz, welcher die mittelalterliche Stdteherrlichkeit weit hinter sich lie. Auer diesen Erfolgen hatte der Zollverein noch den Vorteil, da er ein festes Band um Preußen und die brigen Vereinsstaaten schlang, was auch in politischer Hinsicht nicht ohne Gewinn blieb. In religiser Beziehung war es des Knigs hchster Wunsch, zwischen den Lutheranern und Reformierten eine Union zu begrnden, und Union schon 1817 suchte er bei der Jubelfeier der Reformation darauf hinzuwirken; 1817* aber die Ausfhrung rief Zerwrfnisse hervor, die zur Bildung sogenannter altlutherischer Gemeinden" fhrten. Noch bedenklicher war ein zwischen der Staatsgewalt und der katholischen Kirche entstandener Streit, zu welchem die gemischten" Ehen, d. h. Ehen zwischen Protestanten und Katholiken, den Anla gaben. Die Bestimmung des Preuischen Landrechts, da in streitigen Fllen alle Kinder der Religion des Vaters folgen sollten, hatte seit 1825 auch fr die Rheinprovinz Geltung erhalten. Dagegen erklrte 1830 Papst Pius Viii., da die katholisch-kirchliche Einsegnung nur nach Gelobung katho- 1 Die Sieben waren: die Gebrder Grimm, Jakob (f 1863) und Wilhelm (f 1859), die berhmten Forscher auf dem Gebiete der deutschen Sprache, die Pro-fessoren der Geschichte Dahlmann (f 1860) und Gervinns (f 1871), der Professor der Physik Wilhelm Weber (geb. 1804), der Professor der Rechte Alb recht (t 1876) und der Professor der orientalischen Sprachen Ewald (f 1875). 2 Die erste grere, mit Dampfkraft befahrene Eisenbahn Deutschlands war die Leipzig-Dresdner, erbaut 18361839,
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