1862 -
Hannover
: Meyer
- Autor: Flügge, Heinrich Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Hannover
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ziehen alle diese Vögel wieder aus Afrika fort, und jede Schwalbe
findet das Dorf, das Haus, ja das Nest wieder, worin sie im vorigen
Jahre gebrütet hat.
Und nun sage mir, wer ist ihr Wegweiser nach Afrika? Wer
sagt ihnen, wann sie wieder fortziehen sollen in ihre Heimat? Wer
zeigt ihnen ihren sichern Weg zu ihrem alten Neste? Du weißt es,
wer der ist, der keines seiner Geschöpfe vergißt, ohne dessen Willen
kein Sperling vom Dache fällt. Sieh, er zeigt ihnen den Weg nach
Aftika und bringt sie wieder in ihre Heimat; er bestimmt ihnen die
Zeit ihrer Reise. Wenn du die Störche, die Schwalben, die Staare,
die Wachteln kommen siehst, dann denk an ihn.
45. Die stummen Lehrer.
1. Der rauhe Herbst kommt wieder;
Jetzt stimm ich meine Lieder
In ihren Trauerton.
Die Sommerlust vergehet.
Nichts in der Welt bestehet:
Der Mensch muß endlich selbst davon.
2. Du, Gott und Herr der Zeiten,
Willst, daß wir uns bereiten
Zu unsrer wahren Ruh;
Stets zeigst du dein Gemüthe,
Schickst uns aus milder Güte
Auch stulnme, stille Lehrer zu.
3. Die Rose läßt sich brechen.
Wird niemals widersprechen
Des Gartenherren Hand;
Der Apfel, zu genießen.
Fällt selbst zu deinen Füßen
Und lässet willig seinen Stand.
4. Und du, Mensch, wolltst nichr
eben
Dich deinem Gott ergeben?
Was ist dein größter Ruhm?
Daß er dich hat erschaffen.
Geziert mit Glaubenswaffen
Zu seinem ewgen Eigenthum.
5. Schickt er denn Kreuz und
Schmerzen,
Nimmt, was uns kommt vorn Herzen:
Er meints doch allzeit gut;
Und sind wir Gottes eigen.
So laßt uns stille schweigen
Zu allein, allem, was er thut.
6. Wer mag der Welt Getümmel
Erwählen für den Himmel?
Hilf, Christe, Gottes Sohn,
Daß wir uns stets gewöhnen.
Uns nur nach dir zu sehnen
Und beinern Heilgen Gnadenthron.
46. Die Znsecten.
Äie Insecten oder Kerbthiere führen diesen Namen, weil der
Körper der meisten mit Einschnitten oder Kerben versehen ist. Sie
haben kein rothes, warmes Blut, sondern statt dessen eine kalte,
nreistentheils gelbliche Feuchtigkeit, und wenigstens sechs gegliederte,
hornartige Füße, viele am Kopfe auch Fühlhörner. Die meisten In-
secten pflanzen sich durch Eier fort; einige wenige bringen auch leben-
dige Junge zur Welt, z. B. die graue Fleischflrege. Keine Klasse der
Thiere ist so zahlreich und so weit verbreitet, als die der Insecten.
Man kennt bei 60000 verschiedene Arten, worunter an 20000 euro-
päische sind. Überall aus der Erdoberfläche, im Wasser, auf und in der
Erde, in der Luft, auf Pflanzen und Thieren leben Insecten. Beinahe
jede Pflanzen- und Thierart wird von besonderen Insecten bewohnt.
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