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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 37

1862 - Hannover : Meyer
Acht Tage nach Weihnacht feiern wir das Fest der Beschneidung Christi; es ist zugleich der Anfang des bürgerlichen Jahres und wird daber auch Neujahrsfest genannt. Der Sonntag nach Neujahr heißt das Epiphanienfest oder das Fest der Erscheinung Christi; es erinnert daran, daß auch die Heiden in dem Lichte Christi wandeln sollen, weshalb an diesem Tage die Kirchencollecte für die Heidenmission ge- schieht. Die nächsten Sonntage heißen Sonntage nach dem Feste der Erscheinung Christi. Sie alle erinnern daran, wie der Herr seine Herrlichkeit offenbart hat. Ihre Zahl ist alljährlich verschieden, se nachdem Ostern früh oder spät eintritt. Der zweite Festkreis umschließt das Osterfest. Die Vor- feier von Ostern beginnt neun Wochen vor dem Feste. Die ersten drei Sonntage derselben heißen: Septuagesimä, Sexagesimä und Quinquagesimä, d. i. der 70., 60. und 50. Tag*). Die folgenden Sonntage, welche alle in der Fastenzeit liegen, heißen Fastensonntage. Es sind ihrer sechs. Der fünfte Fastensonntag ist zugleich das Fest der Verkündigung Mariä**). Die Woche vor Ostern heißt die stille Woche; sie hat zwei Festtage, den grünen Donnerstag, an welchem der Heiland das heilige Abendmahl eingesetzt hat,-und den stillen Freitag, den Todestag Jesu. Das Osterfest wird am Sonntage nach dem ersten Frühlingsvollmonde gefeiert und fällt daher in die Zeit vom 22. März bis zum 25. April. An demselben jubelt die Christen- heit: „Der,Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein'sieg?" Die Nachfeier des Osterfestes sind die 40 Tage der Freude, da der Herr sich seinen Jüngern lebendig zeigte durch mancherlei Erweisungen. Die sechs Sonntage bis zuin Pfingstfeste heißen die Sonntage nach Ostern***), deren erster auch der weiße Sonntag genannt wird, weil in der alten Kirche die zu Ostern getauften Christen bis zu diesem Sonntage ihre weißen Tauf- kleider trugen. Heutzutage geschieht bei uns an diesem Sonntage die Confirmation. Am Donnerstag nach dem fünften Sonntage nach Ostern wird das Himmelfahrtsfest gefeiert. Mit ihm beginnt die Vorfeier von Pfingsten. Die neun Tage von Himmelfahrt bis Pfingsten sind die heilige Wartezeit auf den heiligen Geist. Das Pfingstfest wird *) Der letzte Sonntag heißt auch Estomihi nach Ps.7i,3: Sei mir ein starker Fels. Dieser Vers wurde vor alters in der Kirche an diesem Sonntage gesungen. **) Auch die Fastensonntage staben von den Bibelstücken, welche an denselben gesungen wurden, lateinische Namen: der erste steißt Jnvocavit nach Ps. 91, 15: Er hat mich angerufen; der zweite Reminiscere nach Ps. 25, 6: Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit; der dritte Oculi nach Ps. 25, 15: Meine Augen sehen stets zum Herrn; der vierte Latare nach Jes. 66, 10: Freuet euch mit Jerusalem; der fünstc Judica nach Ps. 43, 1: Nichte mich. Gott, und der sechste Palm arum nach Mtth. 21, 8. ***) Sie sühren auch die lateinischen Namen Quasimodogeniti nach 1. Petri 2,2 : Seid begierig nach der vernünftigen, lautern Mäch als die jetzt geborenen Kindlein; Misericordias Domini nach Ps. 33, 5: Ich will singen von der Gnade des Herrn; Jubilate nach Ps.66,2: Jauchzet Gott, alle Lande; Can. late nach Ps. 98,1 : Singet dem Herrn ein neues Lied; Rogate nach Mtth. 7, 7: Bittet, so wird euch gegeben; Exaudi nach Ps. 27, 7: Herr/hore meine Stimme.
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