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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 45

1862 - Hannover : Meyer
45 dir redet und Gehorsam fordert. Gehorchst du ihm, so bist du ihm ein liebes Kind; verachtest du es aber, so hast du Jammer, Schande und Herzeleid zum Lohn. Mancher Knecht und manche Magd hat einen guten Diest bei ehr- lichen, frommen Leuten, die nicht gern Unzucht und Leichtfertigkeit an den Ihren sehen oder leiden wollen. Aber da kommt nun hier einer und da einer und spricht: „Wie lässest du dich so einsperren und so hart halten? Du könntest es wohl besser haben, könntest an einem Orte sein, da du mehr Lust hättest, nicht so hart arbeiten müßtest und bessere Tage hättest." Mit solchen Worten ist ein guter, einfältiger Mensch bald beredet, denkt nicht, daß mans übel mit ihm meine, ja hält solche honigsüße Mäuler für gute Freunde, so ste doch die ärgsten Feinde sind. Denn einem jungen Menschen ist nichts schädlicher, denn so man ihm seinen Willen läßt und nicht immerdar anhält und treibt zur Zucht und Arbeit. Es ist wahrlich im Hausregimente eine große, treffliche Gabe, wo man einen getreuen Knecht oder Magd haben mag. — Die Herren sollen sich gegen ihre Knechte nicht als Tyrannen stellen; denn es ist unmöglich, daß ein Knecht oder Magd nicht zuweilen etwas versehe, zu wenig oder zu viel thue. Darum muß man einem frommen Knechte viel zu gute halten. Denn so die Knechte ihren Herren Gehorsam und Ehrerbietung zu leisten schuldig sind, so sind auch wiederum die Herren den Knechten schuldig, Güte und Gelindigkeit zu beweisen. Eph. 6, 9. 67. Der fromme Knecht. 1. Ein frommer Knecht zu dieser Frist Ein Wunderthier auf Erden ist. Er fürchtet Gott, und glaubet frei. Daß er im Dienst des Höchsten sei. Deshalb hat er vor Gott stets Scheu, Ist seinem lieben Herrn getreu. Und lebt, so lang er hier muß wallen, Zum Nutzen ihm und Wohlgefallen. 3. Er saufet sich auch niemals voll, Bedenket seine Worte wohl; Man hört nie, daß er schilt und flucht. Denn er halt stets auf Ehr und Zucht. Dazu ist er auch fein verschwiegen Und mag die Herrschaft nie belügen. Er nimmt fürlieb mit Speis und Trank, Empfängt den Lohn mit warmem Dank. 2. Er thut die Arbeit ohn Geheiß Mit Ernst und einem solchen Fleiß, Als ob die Sachen seines Herrn In allen Punkten seine wär'n. Zum Fleiße treibt an jedem Ort Er auch die andern Knechte fort. Und gibt der Herrschaft gleich Bericht, Wo Schad und Unrecht ihr geschicht. Treue bat Lrot, Untrere durchs ganze Land. Ehrlich > 4. Ein solcher Knecht und ftommer Held, Der seine Arbeit wohl bestellt Und auf den Herrn wohl Achtung gibt. Wird allenthalben sehr geliebt. Ein jeder ist ihm wohlgeneigt. Ihm Fördrung, Gunst und Ehr erzeigt Mit Worten, Werken und mit Gaben, So daß er nie darf Mangel haben. hat Hoth. Treue Hand geht rührt am längsten.
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