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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 60

1862 - Hannover : Meyer
erbarmte sich ihrer Blöße und gab ihnen ein Plätzlein am Grenz- steine neben dem Raine und freuete sich seines guten Werks. Aber die Quecken liefen allmählich unter dem Boden fort und fort und nahmen den ganzen Acker ein von unten bis oben hinaus. Und etliche Monden darauf, als der Herr die Sichel hinschickte, fand sie nichts als dünne und verkümmerte Ähren. Denn die fremden Quecken hatten den Acker ausgesogen; und denselbigen Menschen reuete es, so viel er Haare auf jeinem Haupte hatte, daß er an ihnen Barm- herzigkeit gethan. Wer Ohren hat zu hören, der höre! ^.U8 anderer Thorheit lerne Klugheit. Die Sünde kehrt lachend ein und weinend aus. Die Reue ist ein hinkender Bote; sie kommt langsam, ah er gewiß. Wenns Maß voll ist, läufts über. Gottes Mühle mahlt langsam, aber sie mahlt klein. Was du thust, so bedenke das Ende. 88. Wes Brot ich esse, des Lied ich singe. dessen Brot issest du? Gottes oder der Welt? Eigentlich magst du essen, wo du willst, mit Gottes Kindern oder mit den Kindern der Welt: Gottes Brot issest du auf jeden Fall. Er Hat den fruchtbaren Keim in das Samenkorn gelegt; er befruchtet die Erde mit Thau und Regen; er hüllt sie den Winter über in den warmen weißen Rock; er läßt zu rechter Zeit die Sonne wieder scheinen. Nur der schnödeste Undank übersieht es, daß wir Gottes Brot allezeit essen. Darum sollten wir auch sein Lied allezeit singen, sein Lob verkündigen und ihm mit Herzen und Werken für seine Wohl- thaten danken. „Ihr seid theuer erkauft," sagt der Apostel, „werdet nicht der Menschen Knechte." Euer Geld, eure Kenntnisse, eure Kräfte mögt ihr den Menschen widmen und euch unter einander dienen mit den mancherlei Gaben Gottes; aber das Herz gehört Gott und euerm Heiland, der euch zu seinem Eigenthum erworben hat. 89. Der Schatz. Ein reicher Herr aus der Nähe von Stockholm ging auf seinen Gütern spazieren und traf einen armen Tagelöhner aus dem Ge- birge an. Er ließ sich mit ihm in ein Gespräch ein und fragte ihn: „Weißt du, wem das Gut dort am See gehört?" „Nein," sagte der Tagelöhner. „Es gehört mir. Und jenes dort am Walde und das Schloß auf dem Berge, weißt du, wes sie sind?" „Nein." „Die sind auch mein. Ja alles, was du hier ringsum sehen kannst, ist mein." Der Arme stand einen Augenblick still, drückte den Spaten in die Erde, nahm die Mütze ab, zeigte gen Himmel und sprach: „Ist der da oben auch dein?" Reich ist, wer einen gnädigen Gott hat. Viel Schätze, viel Netze. Geld verloren, etwas verloren; Ehre verloren, viel verloren; Gott verloren, alles verloren.
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