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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 147

1862 - Hannover : Meyer
147 in den Korb. Wenn sich die Biene in einer Blume herumtummelt, so bleibt zwischen den Haaren, mit welchen fast ihr ganzer Leib be- deckt ist, der Blütenstaub hangen, so daß sie dadurch beinahe unkennt- lich wird. Sie bürstet ihn dann mit ihren vorderen und mittleren Füßen rückwärts in die an den Hinterfüßen befindlichen Körbchen in der Form von dicken, länglichen Ballen, welche man Höschen nennt, und welche bisweilen so groß wie ein Pfefferkorn werden. Dieser Blütenstaub, den die Arbeiter so in den Korb, bringen, dient haupt- sächlich zur Nahrung der Jungen. Den Honig aber, der ihre Haupt- nahrung ist, sammelt sie aus den Honigdrüsen der Blumen, indem sie ihn mit dem Rüssel einschlürft, verschluckt und im Magen nach Hause trägt, in welchem Falle sie ohne Höschen ankommt. Im Korbe läßt eine Biene einen bis zwei Tropfen Honig aus dem Munde in die Zelle fallen; dann kommt eine andere und thut das- selbe, und so geht es fort, bis die Zelle voll ist. Das Wachs aber, das sie zum Bauen der Waben brauchen, bereiten sie aus dem ein- gesogenen Safte folgendermaßen. Wenn eine Wachsarbeiterin in den Korb gekommen ist, bleibt sie lange still sitzen. In ihrem Kör- per geht indes eine Verarbeitung und Scheidung der Stoffe vor, die sie zu sich genommen hat; nach einiger Zeit schwitzt sie zwischen den Ringen ihres Unterbauches eine Flüssigkeit aus, die daran kleben bleibt und sich bald in eben so vielen dünnen, weißen Gürteln zeigt. Die Biene löst endlich diese halbkreisartigen Theile von ihrem Kör- per ab, bringt sie zu wiederholten Malen zwischen ihre Kinnbacken, knetet sie mehrmals und legt sie auf den Platz nieder, wo die Honig- waben gebaut werden müssen. Dies ist das echte Wachs. Die Zellen sind sechseckig; jede derselben fügt sich an sechs andere, und so geht kein Platz verloren. In jedem Korbe sind einige tausend Zel- len. Jede mit Vorrath gefüllte Zelle wird dmch einen Deckel von Wachs verschlossen; nur diejenigen, welche die Nahrung für die zu Hause bleibenden Bienen enthalten, bleiben offen. Ändere Zellen dienen zu Nestern für die Jungen. 32. Der Storch. 1. Alit den ersten lauen Märzwinden kommt der Storch in sein Dorf zurück. Er wird wie ein treuer, langvermißter Freund begrüßt mit Ruf und Lied. Der Storch hat die Nähe der Menschen gern. Sorglos und zuthulich spaziert er im Hof und Garten des' Landmanns einher. Auf den Dächern und Giebeln ragt sein Nest; denn eines Hochsitzes bedarf er, um sich frei umschauen zu können in dem Umkreise seiner Wiesen, Wälder und Sümpfe. Auf dem hohen Stelzfuß wiegt er den stattlichen Körper; sein Kleid ist weiß und schwarzgesäumt, sein Schwanz kurz und stumpf, der Hals schlank und straff. Sein braunes Auge blickt hell und ehrbar aus schwarzen Ringen; sein Schnabel, der zugleich seine Waffe ist, ist lang. Gang und Haltung sind steif und feierlich. Er läßt nichts hören, als ein weithin schallendes Geklapper, welches er 7* /
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