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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 171

1862 - Hannover : Meyer
171 Steinblöcke unverrückt erhalten; fern von den Wohnungen der Men- schen liegen sie auf öder Stätte; nur zuweilen sieht man einen Schäfer in seinem weißen Mantel, umgeben von seiner Heerde still sinnend auf riesigen Felssteinen sitzen, oder einen Jäger seinen Weg zu den Denkmalen der altdeutschen Dorwelt nehmen. Verklungen sind die Erinnerungen an die Helden, vergessen der Name der Ge- feierten, deren Andenken unter den Granitblöcken schlummert. Nur hin und wieder hat sich eine Sage an diese Denkmale geknüpft So erzählt die Sage von den Steinen im Hohn: Als Karl eines Tages aus seinem Hoflager zu Osnabrück mit zahlreichem Iagdgefolge zu den Waldhöhen ritt, welche nördlich die Hase umgeben, begegnete er Wittekind, und die beiden Heerführer ritten lange mit einander; der eine freucte sich des noch immer grü- nenden Eichwaldes, der andre sah mit Stolz auf die Stellen, wo er sich bereits erhellte und Klösier und Kirchen in die gebrochenen Lichtungen aufnahm. Karl wendete sich an Wittekind und bat ihn, das Christenthum anzunehmen. Aber der Sachsenfürst deutete auf die Runensteine und Opferaltäre, welche die christlichen Anlagen Sen, und pries seine Götter. Und im Gespräch über ihren en ritten die beiden Fürsten über die Waldeshöhe von Harste und kamen in die Waldschlucht vom Hohn. Dort, bei dem großen Hünenringe, trennte sich ihr Weg. Karl bat noch einmal und berief sich auf die hohe Wunderkraft seines Glaubens. „Nun wohl denn!" sagte Wittekind; „wenn dein Glaube so mächtig ist, ei, so schlage mit der Haselgerte, die du in der Hand führst, diesen großen Runenstein durch, damit ich glaube!" Karl besann sich nicht; er drückte dem Roste, das sich vor dem gewaltigen Granitblocke scheuete, die goldenen Sporen in die Weichen und hieb voll gläubiger Hoffnung mit der Gerte auf den Stein. Siehe! der Stein siel auseinander! Der Glaube hatte Wunder gethan, und bald darauf ließ sich der Sachsenherzog zu Belm, un- weit Osnabrück, taufen. 53. Karl der Große und die Sachsen. 1. früher, als zu unsern Vätern, war das Evangelium zu den Franken gekommen; diese hatten schon seit dem Jahre 496 christliche Könige. Sie waren Nachbaren der Sachsen und hatten von diesen durch Einfälle in ihr Land viel zu leiden. So waren die Sachsen einst ins Frankenland gefallen und hatten mehr als 30 Kirchen vernichtet. Da bekriegte sie der Frankcnkönig Pipin bis in die Wesergegenden und gewährte ihnen nur unter der Bedingung Frieden, daß sie dem Predigen und Taufen der fränkischen Pnester nicht wehren wollten. Aber was half es? Sie rissen sich wieder los und machten neue Raubzüge ins fränkische Reich, plünderten, mordeten und zerstörten die Kirchen. Dabei geschah es, daß sie nach ihrer Gewohnheit nach jedem Raubzuge eine Anzahl Gefangener auslosten, welche sie ihrem Götzen Wodan opferten; die übrigen vertheilten sie als Sklaven unter sich. 3*
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