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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 221

1862 - Hannover : Meyer
221 welcher Johannes den Täufer tödtete und den Herrn verspottete. Im Jabr 39 ward er vom Kaiser abgesetzt und verwiesen. 3. Philippus wurde Dierfürft über den nordöstlichen Theil des Landes jenseit des Jordans. Er starb im Jahr 33 kinderlos. Außer diesen werden noch zwei Nachkommen des ersten Herodes in der heiligen Schrift erwähnt. Der eine ist Herodes Agrippa, ein Sohn von einem der hingerichteten Söhne des ersten Herodes. Der Kaiser von Rom machte ihn zum König über das Land, welches sein Oheim Philippus früher besessen hatte, und bei der Verbannung seines Oheims Antipas bekam er auch dessen Land, ja später auch noch Judäa und Samaria, so daß er nun Besitzer des ganzen heiligen Landes war. Er verfolgte die Christen und ließ Iakobus, den Bru- der des Johannes, todten, Petrus aber wurde aus seinen Händen errettet. Als er die göttliche Ehre annahm, welche das abgöttische Volk ihm erwies, schlug Gott ihn, daß er eines schmählichen Todes starb, Apg. 12. Sein Sohn Agrippa bekam später den nordöst- lichen Theil des Landes mit dem Königstitel; vor ihm verantwortete sich der Apostel Paulus, Apg. 26. 3. Zerstörung Jerusalems. Das übrige Land wurde nun wieder von römischen Landpflegern verwaltet. Einer von ihnen war Felix, ein habsüchtiger und gewalt- thätiger Mann. Auf ihn folgte Festus. Der letzte Landpfleger war Gessius Florus. Er legte dem Volke übermäßige Abgaben auf, verkaufte das Recht, schloß sogar mit den Räubern Bündnisse und legte es darauf an, die Juden zur Empörung zu reizen, damit in Rom aus ihre Anklagen gegen ihn nicht gehört werden möchte. In Jerusa- lem raubte, brannte und mordete er. Da brach offene Empörung aus; im ganzen Lande wurde eifrig gerüstet, und Jerusalem glich einem Kriegslager, wo überall ein wildes Getümmel, nur nicht ein Rufen zum Herrn gehört wurde. Der Kaiser Nero schickte nun den Vespasian, einen seiner- tapfersten Feldherren, und der nahm bald das ganze Land ein. Als er sich eben anschickte, Jerusalem zu belagern, hatte Nero sich selber getödtet, und Vespasian, von seinen Soldaten zum Kaiser ausgerufen, ging nach Rom und überließ seinem Sohne Titus, die Belagerung der Stadt. Als Titus die Stadt umzingelte, war gerade zum Osterfest des Jahres 70 eine große Menge Volks in ihr versammelt. Titus forderte sie auf, sich zu ergeben, aber vergebens. Während Rotten in der Stadt gegen einander wütheten, nahm er die äußere Mauer ein; bald drang er auch durch die mittlere Mauer und forderte nochmal friedlich zur Übergabe auf; aber plötzlich brachen die Ju- den mit furchtbarem Geschrei von allen Seiten hervor, schleuderten aus den Fenstern und von den Dächern Steine und Pfeile auf die Römer und schlugen sie zurstck. Bald aber mußten sie den Rö- mern wieder weichen, und diese blieben nun Herren der unteren Stadt.
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