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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 225

1862 - Hannover : Meyer
‘2*25 freilich jetzt eine Türkenstadt, leben dennoch gegen fünfzig christliche Familien hier. Aus der altchristlichen Zeit finden sich einige noch in Gebrauch stehende kleinere Kirchen. Ehemals war das ganze Land voll blühender Christengemeinden, die nun längst dem Andränge der Araber und der Türken erlegen sind; wo einst das Kreuz stand, steht jetzt der Halbmond mit seinem lügnerischen Scheine. Die heutigen Christen sind nur geduldet und nie ganz sicher vor dem Schlachtschwerte der Muhamedaner. Weil sie nicht Buße gethan, so ist der Herr über diese Gemeinden gekommen und hat ihre Leuchter weggestoßen von ihren Stätten, Off. 2, 5. 3. An der Westküste liegt unter den vielen schönen Inseln auch Patmos, ein kleines Felseneiland, von lauter Christen be- wohnt, welchen die Reisenden ein gutes Zeugniß geben. Hierher war Johannes vom Kaiser Domitian verbannt und empfing an des Herrn Tage die Offenbarung. Noch heute wird die Höhle gezeigt, in welcher er wohnte; sie ist von einer Kirche umschlossen. An der Südwestküste Kleinasiens liegt die Insel Rhodus, d. i. die Rose, mit schönen ^ Bergen und Thälern. Lange war sie als Sitz des Johanniterordens eine wehrhafte Warte gegen die Türken; als diese zur Zeit der Reformation nach mannhafter Wehr der todestreuen Ritter sie einnahmen, zog der Orden nach Malta. Noch weiter hinaus im Meer, nach Südosten, liegt die Insel Kreta, jetzt Kan- dia, d. i. die Weiße, von ihrem weißen Kreideboden so genannt. Auf solchem Boden wächst ein guter Wein; man findet daher hier viele Weinstöcke, deren Trauben unter sorgfältiger Pflege bis zwei Fuß lang und selbst bis Frankreich und England zu Schisse gebracht werden. Den eigentlichen Reichthum der Insel macht jedoch der Ölbaum aus. Titus, der Schüler des Apostels Paulus, war Bischof von Kreta, als der Apostel den Brief an ihn schrieb. 15. Die griechische Halbinsel. 1. Wie mag dem heiligen Paulus zu Muthe gewesen sein, da er auf seiner zweiten Reise zu den Heiden gen Troas gekommen war! Der heilige Geist hatte ihm gewehrt, jetzt das Wort in Asien zu reden; nun sieht er das weite Meer mit'seinen vielen Inseln vor sich liegen, und jenseits liegt Europa, alles bewohnt von Nach- kommen Iaphets, die an dem Segen Sems Antheil haben sollten. Da wird ihm vor die Augen getreten sein jenes Wort an Abra- ham: „In deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden"; er wird der sehnsuchtsvollen Psalme Davids und Ässaphs gedacht haben, welche die fernsten Könige und Völker anreden, als wären sie gegenwärtig, und sie auf den Gott Israels Hinweisen; seine Seele wird die hoffnungsreichen Verheißungen des Propheten Iesaias betrachtet haben, der in die herrliche, selige Zukunft Israels so oft die Iaphetssöhne aus den weiten Inselländern einschließt. Da erscheint ihm ein Gesicht bei der Nacht, ein Mann aus Mace- donien, der bittet ihn: „Komm hernieder in Makedonien, und hilf 10**
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