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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 235

1862 - Hannover : Meyer
235 fen.“ Die Ehe wurde heilig gehalten; die Kinder wurden von früh auf von den Müttern zum Gebet angehalten und fleißig von den Lehrern im Worte Gottes unterrichtet. Als Glieder Christi enthielten sich die Christen von den heidnischen Sünden; Öffentliche Lustbarkeiten, Tanz und Schauspiel mieden üe. Ein Kirchenlehrer schreibt: „Wir, die wir einst der Wollust dienten, streben jetzt nach Sittenreinheit; die wir einst Geld- gewinn mehr als alles liebten, theilen jetzt auch das, was wir besitzen, mit allen und geben jedem Dürftigen; die wir einst einander haßten und mordeten, lieben uns unter einander und beten für unsre Feinde. — Die Christen leben im Fleisch, aber nicht nach dem Fleisch; sie wohnen auf Erden und leben im Himmel; sie werden von allen verkannt, verfolgt und ver- dammt, aber sie lieben alle; sie sind arm und machen viele reich; sie haben an allem Mangel und an allem Überfluß; sie werden beschimpft und segnen. Mit einem Wort: was in dem Leibe die Seele ist, das sind in der Welt die Christen.“ Ihr ganzes Leben stellten sie sich als einen heiligen Kampf vor. Gebet und Fürbitte begleiteten all ihr Thun. Das Fasten wurde als eine feine Zucht empfohlen. — Freilich fehlte es schon gleich im Anfange auch nicht an dem Unkraute unter dem Weizen, wie davon die Apostelgeschichte erzählt. Die Fehlenden aber wurden liebevoll ermahnt, grobe Sünder auf eine Zeitlang vom Genuß des heiligen Abendmahls ausge- schlossen, und solche, die fortdauernd in Unglauben und Sün- den beharrten, ganz von der Gemeinde ausgeschlossen. — Wo die Gläubigen etwas Wichtiges im Leben vorhatten, mußte auch Christus immer mit dabei fein; die Brautleute nahmen an ihrem Hochzeitstage mit der Gemeinde das heilige Abendmahl. Ihre Häuser und Geräthe schmückten sie gern mit christlichen Sinnbildern; als solche gebrauchten sie den Hirten mit einem Lamm auf der Schulter, die Taube, den Anker, die Laute, ein gen ^ Himmel segelndes Schiff, und vor allen das Zeichen des heiligen Kreuzes, welches sie beim Aufstehen und Schlafen- gehen an die Stirn zu machen pflegten, um Wachen und Schlafen, Arbeit und Ruhe dadurch zu weihen. — Als sie in späteren Zeiten Kirchen bauen durften, begruben sie ihre Todten rings um die Kirche her und wurden selbst allda be- graben; denn sie wollten zu allen Zeiten so nahe als möglich bei dem Heiligthum ihres Herrn fein und hofften am Ta-^e seiner Zukunft, wann die Posaune zum Auferstehen werde durch die Gräber schallen, zu ewiger Freude vor ihrem Herrn zu erwachen. 3. Konstantin der Große und seine nächsten Nachfolger. 1. Nie letzten Christenverfolger waren Diocletian und sein Schwieger,ohn Galerius. Zu deren Zeiten gebot in Gallien, Bri- tannien und Spanien der Unterkaiser Konstantias. Er war mild
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