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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 279

1862 - Hannover : Meyer
279 wehrhaft gemacht und trat in den Stand der Knappen ^ als solcher lebte er seinem Herrn zu treuem Dienst und begleitete ihn als lein Schildträger zu Ritterspiel und Kampf. Hatte er nach siebenjähriger Lehrzeit hinreichend Proben seiner Waffen- tüchtigkeit und eines christlichen Lebens abgelegt , so durfte er das Rittergelübde ablegen, den Glauben, Wahrheit und Recht, Witwen und Waisen, überhaupt die bedrängte Unschuld vertheidigen zu wollen; dann erhielt er den Ritterschlag, und nun durfte er an den Turnieren oder ritterlichen Waffenspielen theilnehmen. Die Ritter wohnten in ihren meist auf Berggipfeln erbau- ten festen Burgen. Dort, hinter doppelten Mauern mit Tür- men und Gräben mit Zugbrücken ergötzten sie sich bei Becher- klang, Saitenspiel und den Erzählungen abenteuerlicher Ge- schichten; beim festlichen Turnier tummelten sie das Roß, oder sie zogen zum blutigen Strauß, während die Ritterfrauen und Töchter spannen und webten, die Dienerschaft beaufsichtigten, oder bei den ritterlichen Festlichkeiten schön geschmückt zu- schauten. Fahrende Sänger zogen von Burg zu Burg un$ sangen von der Ehre deutscher Frauen, von den Reizen des Frühlings und den Thaten alter Helden; und selbst Kaiser und Könige ergötzten sich an der fröhlichen Sangeskunst und übten sie. Unter den zahlreichen Bewohnern einer größeren Burg waren die nöthigen Handwerker. Sie alle nährten sich von den Abgaben der Bauern, die auf dem Grund und Boden der Burg wohnten, und vertheidigten sie vor feindlichen Angrif- fen, welche von dem ins Weite lugenden Turm wart durch Stöße ins Horn verkündigt wurden. Manche Burg wurde aber in gesetzloser Zeit ein Raubnest, mancher Ritter ein Wege- lagerer, ein Schrecken des friedlichen Landmanns und des sorglos einherziehenden Kaufmanns, der aus fremdem Lande feine Waren brachte. Blutige Kämpfe zwischen Rittern und Fürsten, zwischen Herren und Bürgern durchtobten das Land. Während der Kreuzzüge entstanden die Ritterorden. Im Kloster und Hospital Johannis des Täufers zu Jerusalem bildete sich der Johanniterorden. Da sah man Ritter, sonst in Eisen und Stahl gehüllt, im friedlichen Ordensgewände liebreich die Kranken pflegen, die Leidtragenden trösten, die Verwundeten verbinden, überall Liebe und Demuthüben. Ein Theil der Ordensbrüder aber führte das Schwert gegen die Ungläubigen. Sie trugen einen schwarzen Mantel mit weißem Kreuz. Nach dem Verluste des gelobten Landes setzten sie sich erst auf Rhodus, dann auf Malta fest, weshalb sie auch Rhodiser oder Malteser Ritter hießen. Die Tempelherren mit weißem Mantel und rothem Kreuz hatten außer den drei Mönchsgelübden der Ehelosigkeit, Armuth und des Gehorsams 3gen die Ungläubigen gelobt. besuchen und sechzig Vater-
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