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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 298

1862 - Hannover : Meyer
298 "Und war die Liebe von euch gewichen, und der Haß hatte die Herzen erfüllt und wußten nichts mehr von Deutschland und von dem Vaterlande und von der alten deutschen Ehre und Frei- heit, und ließen der eine von dem andern und gingen ein jeglicher seinen eigenen Weg, und trachteten nur nach Geld und wie sie des Tages am besten gebrauchten. -Denn Gott im Himmel wohnt weit von uns/ sprachen sie, -und was hinter diesem Leben liegt, ist dunkel/ Darum, weil sie Gott vergaßen, hat sie Gott vergessen. Weil sie nicht glaubten, darum verzagten sie sogleich und wurden gegeben in die Hand ihrer Dränger. Also gebar die Sünde das Unglück, undr der Übermuth brütete die Feigheit aus; und es ge- schah, wie der Prophet spricht: -Ich will den Erdboden heimsuchen um seiner Bosheit willen, und die Gottlosen heimsuchen um ihrer Untugend willen, und des Hochmuths der Stolzen ein Ende machen und die Hoffahrt der Gewaltigen demüthigen/ Wenn du dich aber bekehrst und zu Gott wendest, wird er sich zu dir wenden und das Unglück von dir nehmen und dir ins Herz rufen: Ich habe dich wider das fremde Volk zur festen, ehernen Mauer gemacht; ob sie wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben: denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette; und will dich auch retten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen/' 35. Gottes Gericht in' Rußland. Rapoleon hatte zu seinem Zuge nach Rußland die besten Scharen aus allen Ländern Europas gesammelt. Sie waren in den Waffen wohlgeübt und mit allem Kriegszeuge aufs beste ver- sehen. Aber Gott setzte dem stolzen Eroberer sein Ziel. Zwar mußten die Russen nach mehreren tapfern Gefechten das Feld räu- meil; sie zogen sich tief in das Land hinein nach Moskau, der alten Hauptstadt,' indem sie alles hinter sich her verheerten. Napoleon folgte ihnen dorthin; da ereilte ihn die göttliche Gerechtigkeit. Am 14. September 1812 war er siegestrunken in das alte Schloß der russischen Kaiser, den Kreml, eingezogen; aber schon in der folgen- den Nacht brachen über seinem Haupte Flammen aus, welche die ganze Stadt in Asche legten. Die Russen hatten die Stadt selber angezündet, um ihm das Bleiben zu verleiden. Nun war Napoleon zum Rückzug genöthigt. Ende Octobers trat er ihn an. Darauf hatten die Russen gewartet: mit den Schwärmen ihrer Kosacken verfolgten sie den fliehenden Feind, ließen ihm keine Ruhe weder bei Tag noch bei Nacht, und wer sich von dem Hauptheere entfernte, wurde niedergemacht. Da brach Tod und Verderben noch furcht- barer herein: früher als sonst trat in den öden Steppen Rußlands ein harter Winter ein. Die fliehenden Scharen/hatten keinen Schutz gegen seine Strenge; ihre Kleider waren zerrissen; die Füße, halb entblößt, zitterten auf dem kalten Schnee; die Dörfer und Städte waren verwüstet; nirgend ein Obdach gegen den furchtbar schnei- denden Wind; kein Bissen Brot, den Hunger zu stillen. An jedem
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