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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 342

1862 - Hannover : Meyer
342 von Stein sind; außerdem bereitet er daraus das Gerippe seines Bootes. 3. Die Grönländer können ihre wenigen Bedürfnisse reichlich befriedigen; zu mancher Zeit ist der Erwerb so leicht, daß ein fleißi- ger Mann in einem Tage oft mehr verdienen kann, als in Deutsch- land ein Tagelöhner oder Handwerker in einer ganzen Woche. Der Mangel an Lebensmitteln tritt bei ihnen gewöhnlich durch eigne Schuld ein. Sind einmal Fische reichlich zu fangen, so gehen sie wohl muffig; sitzen, wenn sie ausgefahren sind, statt zu arbeiten, auf den Klippen, sich an der Sonne erwärmend, und sehen ins Blaue hinein. — Ihr Leben und ihr ganzer Erwerb ist voller Ge- fahren. Selten wird ein Btann alt; sie kommen fast alle in ihren besten Jahren auf der See um. Theils das Treibeis, theils plötz- liche Windstöße, theils der Seehund selbst, der schnell in die Tiefe untertaucht, wenn er von der Harpune getroffen ist, vernichten das zerbrechliche Fahrzeug oder stürzen es um'. Daher gibt es in Grön- land viele Witwen und Waisen, welche durch den Tod ihrer Ernäh- rer in bittere Armuth gerathen. Das Leben der christlichen Grönländer geht seinen stillen Gang fort. An den Feiertagen kommen sie fleißig zum Gottesdienste, und zu den heiligen Festen' der Christenheit finden sie sich aus der Nähe und Ferne auf ihren kleinern und größern Booten ein und scheuen auch gefährliche Reisen nicht. Nicht selten kommen auch Heiden mit, hungrig und durstig nach dem lebendigen Gott, lassen sich unter- weisen und taufen, und zeigen durch ihr ganzes Betragen, daß es ihnen mit ihrer Bekehrung ein Ernst ist. — Die Kinder gehen nur im Winter, vom October und November an, zur Schule. Im Sommer zerstreut sich die ganze Gemeinde, um ihren Erwerb zu suchen, und kommt erst mit Einbruch des Winters wieder zusammen. 26. Der Seehund. 1. Äer Seehund oder die Robbe ist ein Säugethier, das im Wasser und auf dem Lande leben kann. Er bellt wie ein Hund, hat um das Maul einen starken Bart gleich der Katze; nach hinten zu läuft sein Körper in einen Fischschwanz aus, mit welchem die Hinterfüße so verwachsen sind, daß sie ein Stück ausmachen. Da das Meer der eigentliche Wohnort des Seehundes ist, und er nur ans Land kommt, um sich zu sonnen oder einen Mittagsschlaf zu halten, so hat Gott ihm alles gegeben, was einem geschickten Tau- cher und Schwimmer noth ist. Der Körper ist langestreckt, gewöhn- lich sehr fett; die beiden Vorderfüße sitzen am Kopfe wie zwei Flossen, und ihre Zehen sind mit einer Schwimmhaut so verbunden, daß er trefflich mit ihnen rudern kann. Der dicke, glatte Kopf ist ohne Ohrmuschel, und die kleine Gehöröffnung kann mit einer dün- nen Haut gegen das Eindringen des Wassers, verschlossen werden. Der Pelz ist für alle Feuchtigkeit undurchdringlich; die Haare liegen dicht und fest auf der Haut und sind so glatt, als wären sie mit Ol bestrichen.
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