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1. Der Westphälische Kinderfreund - S. 74

1811 - Halle : Kümmel
74 I. Erzählungen den stiegen Schauerwolken auf, und trafen bald mit denen zusammen, die aus Süden kamen. Jetzt durchk^eutzten die schärfsten feurigsten Blitze die schwule Lust; Schlag kam auf Schlag, dass die Erde erbebte. Das Echo wiederholte den dumpfen Schall des Donners, und machte diese surchibargrosse Naturscene noch schauerlicher. Conrad und Wilhelm schwebten in Angst. Bei jedem Blitze drückten üe die Augen zu, erschra- ken, wenn bald daraus ein Donnerschlag erfolgte, und hatten nicht den Muth, ein Wort zu sprechen. Wenn aus den Blitz sehr schnell ein Donner- schlag erfolgt, so ist das ein Zeichen, dass das Ge- witter ganz nahe ist- Dies war jetzt der Fall. So wie es blitzte, ertönte auch sogleich der Donner. Conrad und Wilhelm waren noch immer im Walde. Auf einmal schien der Himmel in Flam- men zu stehen. Fin fürchterlicher Blitz erleuchte- te ihn, und in diesem Augenblicke that es einen. Schlag, dass die Erde zitterte, und der ganze Him- mel einzustürzen schien. Conrad und Wilhelm san- ken nieder. Der Blitz hatte kaum dreissig Schritte von ihnen eine hohe, starke Eiche zerschmettert» Sie brannte einige Minuten lang, wo das Feuer erlosch. Aus den Wolken stürzte ein starker Regen her- ab. Wilhelm und Conrad wurden durch und durch nass. Wilhelm! sagte Conrad stammelnd, lass uns schnell zulaufen, damit wir bald nach Hauso kommen. Nein! versetzte Wilhelm, laufen dürfen wir nicht; es soll sehr gefährlich seyn zu laufen, wenn das Gewitter über dem Kopfe steht; lass uns lang- sam fortgehen. Hier erfolgte ein schrecklicher Schlag, bald noch ein zweiter und dritter. Die Brüder hielten sich fest an einander. Conrad, sagte Wilhelm mit zitternder Stimme, lieber Conrad, höre was ich dir sage, Wir werden erschlagen, wenn wir uns
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