1811 -
Halle
: Kümmel
- Autor: Zerrenner, Carl Christoph Gottlieb
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Westfalen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Iz2 Vit. Gesundheitslehre.
Kälte, weil bei derselben'die unmcrfitche Ausdünstung am
geringsten und die E'nsaugnng der Haut ant stärksten ist.
Bei einer heißen trockenen Luft ist eine^zu starke Bewe-
gung doopelk schädlich. Vorzüglich nöthig ist die Bewe-
gung für Kinder und junge Leute.
Vom Schlafen und Wachen.
Der S'chlaf ist zur Erhaltung des menschlichen Kör-
pers unentbehrlich und daher schadet es der Gesundheit,
wenn man steh demselben gewaltsam entzieht und zu we-
nig schläft. Aber auch das zu viele und zu lange Schla-
fen ist schädlich und entkräftet den Körper. Obgleich der
eine Megsch nach ferner Körperbeschaffenheit und Lebens-
art mehr Schlaf nöthig hat als der andete, so ist doch
für euren Erwachsenen und Gesunden ein sechs Stunden
langer Schlaf hinreichend. Kinder müssen eine Stünde
länger schlafen. Um ruhig zu schlafen, esse man nicht kurz
vor dem Schlafe, genieste keine hitzige Getränke, arbeite
am Lage steißig, und sorge für ein gutes Gewissen. Es
kommt viel darauf an daß wir ruhig schlafen; beim'nur
der rüstige Schlaf stärkt. Die beste Zeit zum Schlafen
ist offenbar Die Nacht, wie dies schon die Dunkelheit und
feuchte ungesunde Äachtlust schließen laßt.
Das Schlafzimmer darf.nicht klein, niedrig, feucht
oder warm seyn;, und in der Wohnstube zu schlafen, ist
wegen oer in derselben befindlichen Dünste nicht zuträg-
lich. Am Lug muß die Lust durch das Oeffnen der Fen-
ster wieder gereinigt werden; auch muß überhaupt die
grösteste Reinilchreil herrschen. Uurer zugezogenen Bett-
vorhängen zu schlafen. ist für die Gesundheit sehr nach-
the'ng. Die Gewohnheit, unter Federbetten zu schlafen,
ist aus mehreren Gründen nicht gut. Die besten Bet,
ren sind die welche aus mit Pferdehaaren gestopften Un-
terbetten mit Kopfkiffen bestehen, und eine baumwollene
oder wollene durchnähete Decke haben. Ist man einmal
gewohnt, in Federbetten zu schlafen, so müssen diese sehr
oft iw/Sonnenscheine gekl'psl und rein überzogen werden.
Zit fteu'.den Betten zu schlafen, besonders wenn sie nicht
rein überzogen sind, ist immer gefährlich, weil man leicht