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1. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 263

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Weltgeschichte. 263 dem Kaiser nicht sogleich ergab, so ließ er über den Kurfürsten das Todesurtheil aussprechen und hob dieses erst auf, als derselbe auf 1 diekurwürde und sein Land Verzicht geleistet hatte. Beides erhielt der Herzog Moritz, welcher bei dieser ganzen Angelegenheit zwar in einem sehr zweideutigen Lichte erscheint, aber durch die da- maligen Verhältnisse entschuldigt werden kann. Der Kurfürst selbst blieb der Gefangene des Kaisers und zwar bis 1552, wo der Kaiser durch den Kurfürsten Moritz in dem Passauischen Vertrage vom 31. Juli 1552 gezwungen wurde, ihn freizuge- den, so wie auch den Landgrafen Philipp von Hessen, wel- chen er auch bald nach jener Schlacht bei Mühlberg hatte gefangen nehmen lassen. Im Jahre 1556 legte Karl die Regierung nieder; in Deutschland folgte ihm Ferdinand I. als Kaiser; in den übrigen Ländern sein Sohn Philipp Ii. von Spanien. Karl zog sich nach St/ Juste in der Gegend von Estremadura in Spanien zurück und verbrachte seine Zeit mit Andachtöübungen, Gartenarbeit und Verfertigung von Uhren. Er starb 1559 im 56. Jahre seines Lebens den 21. September. — Da ich euch von der Reformation, welche nicht allein von Luther, sondern auch von Zwingli und Calvin ausging, noch in einem besonderen Abschnitte, welcher die sächsische Geschichte behandeln wird, erzählen will, so will ich euch hier nur eine Übersicht von der Verbreitung dersel- den geben. Die lutherische Lehre war zur Zeit ihrer größ- ten Ausbreitung in Deutschland in allen sächsischen, bran- denburgischen, braunschweigischen, pfälzischen, badischen, wür- tembergischen, mecklenburgischen, holsteinischen, hessischen und pommerschen Landen und in den meisten Reichsstädten herr- schend; dagegen behielt in Österreich, Baiern und den geistlichen Stiftern und Fürstenthümern die römische Kirche die Ober- hand. Außer Deutschland wurde das Lutherthum in Schwe- den, Norwegen, Dänemark, Liefland, Esthland, Kurland und Preußen angenommen. Das reformirte Glaubensbekennt- niß fand Eingang in den großen und einigen kleinen Kan- tonen der Schweiz, in den Niederlanden, in Schottland und endlich auch in England. In Polen, Ungarn und Österreich nahmen Viele das lutherische, Mehrere aber das reformirte. Glaubensbekenntniß an.
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