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1. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 320

1844 - Leipzig : Tauchnitz
320 Achte Abtheilung. nach dem Dorfe Hochkcrch, berühmt durch den schon erwähnten Daun'schen Überfall im 7jährigen Kriege. Zwei Stunden davon liegt Löbau, mit 2700 Einw. und nicht unbedeutendem Handel und Getreidemärkten. Ungefähr 2 Stunden südlich von Löbau ist Herrnhut gelegen, weithin bekannt als der Stammort der evangelischen Brüdergemeinde, von welcher nach allen Welt- gegenden Missionare gesandt werden, um die christliche Religion auszubreiten. Der Stifter derselben war der Graf Nicolai Ludwig von Zinzendorf, geb. d. 26. Mai 1700 in Dresden und gest. d. 9. Mai 1760 zu Herrnhut. Herrnhut war ur- sprünglich ein Zufluchtsort der mährischen Brüder (Nachkommen der Hussiteu), von denen einer, der Zimmermann Christian David, d. 17. Juni 1722 den ersten Baum zum Anbau von Herrnhut fällte. Der Ort zählt gegen 1000 Einw., welche nach einer eigenthümlichen Verfassung unter einander leben und viele geschmackvolle und zum Theil kostbare Arbeiten liefern. Der Brüdergemeinde gehören die zwei großen Dörfer Groß- oder Markthennersdorf mit 2000 Einw. unv einer Landeserzie- hungsanstalt für 80 Waisenkinder und Berthelsdor^ mit 1800 Einw. und dem Sitze der geistlichen Regierung der Gemeinde oder der Unitäts-Direktiou. Drei Stunden südlich von Herrnhut breitet sich die wohlhabende Stadt Zittau in dem freundlichen Neißethale, 1 Stunde von der böhmischen Gränze, aus, mit vie- len schönen Gebäuden und angenehmen Spaziergängen versehen. Die Tuch-, Baumwollen- und Leinweberei und der nicht unbe- deutende Handel bilden die Hauptbeschäftigung der Einwohner, deren Zahl sich auf 9000 beläuft. Es giebt hier viele Bildungs- anstalten; auch wurden hier 1676 der allbekannte Rechenmeister Peschek und 1794 der berühmte Componist Di'. Marschner ' geboren. Die Stadt ist nächst Leipzig die reichste in Sachsen und es gehören derselben 36 Dörfer, welche über 50000 E. zählen. Unter diese gehört Ebersbach mit gegen 6000 E., das größte Dorf in Sachsen, Altgersdorf mit über 3000 E., Alteibau mit 4300 E., Oderwitz mit 5800 E., Seishen- nersdorst mit 5200 E., Großschönau mit 4500 E., Sitz der Damastweberei, Oybin mit 1000 E., Olbersdorf mit 2000 E., Johnsdorf mit 1700 E. und vielen Mühlsteinbrüchen u. m. a. Geht man von Zittau nördlich der Neißemach, so gelangt man bei Hirschfelde vorbei, einem zu Zittau gehörigen Städtchen mit 1600 E., nach dem Kloster Marienthal, welches in einer sehr ange- nehmen Lage an der Neiße liegt. Es ist eben so, wie Marien- stern, ein Cistercienser-Nonnenkloster und zählt gegen 35 Nonnen. Die Propstei des Klosters wird ebenfalls von Ossegk aus ver-
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