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1. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 349

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Geschichte Sachsens. 349 neu gestifteten Universität Jena entgegen. Er starb nicht lange nachher den 16. Okt. 1553. 8- 14 In sehr zweideutigem Lichte erscheint bei allen diesen Ereig- nissen Herzog Moritz von Sachsen, Sohn Heinrich des From- men, dem er im I. 1541 in der Regierung gefolgt war. Durch die nächsten Bande der Verwandtschaft mit Friedrich verbunden und der protestantischen Partei angehörend, führt er doch Krieg gegen seinen Vetter, den Kurfürsten, im Auftrage des strengkatho- lischen Karl, und nimmt die Länder später in Besitz, die jenem erblich und rechtlich gehörten. Sieht man dagegen auf Das, was Moritz, nachdem er zu der Kurwürde gelangt war, gethan hat; so kann man ihm wenigstens das Zeugniß geben, daß er dem Pro- testantismus dadurch nicht hatte untreu werden wollen; ja, man kann wohl auch sagen, daß, wenn Moritz nicht so gehandelt hätte, wie er handelte, der Protestantismus in große Gefahr in Deutsch- land gekommen sein würde. Denn so ehrenwerth auch die Ge- sinnung Friedrichs war, so fehlte es ihm doch an der nöthigen Klugheit, in so schwierigen Zeiten und einem so klugen Gegner, wie der Kaiser Karl war, gegenüber mit gutem Erfolge $u wirken. Dies sah unstreitig der hochbegabte Moritz ein und wohl ihm, wenn diese höhere Einsicht und nicht die Begierde nach größerem Besitzthum und nach einer höheren Stellung ihn bei seinen Schrit- ten leitete! Herzog Moritz war, wie schon erwähnt worden ist, der Sohn Heinrich des Frommen und Enkel Albert des Beherzten. Sein Oheim war der euch schon bekannte Georg der Bärtige, welcher ein sehr heftiger Gegner Luthers war, obgleich er selbst Verbes- serungen im kirchlichen Wesen wünschte. Heinrich dagegen be- günstigte die Reformation und erklärte sich im I. 1536 öffentlich für dieselbe, führte sie in seinen Besitzungen ein und trat auch dem schmalkaldischcn Bündnisse bei. Nachdem er nach dem Tode des Herzogs Georg den 17. April 1539 dessen Länder nach der gesetz- lichen Erbfolge erhalten hatte, wurde auch in Leipzig und in den anderen Landestheilen die Reformation eingeführt. Heinrich starb bereits 1541 und sein Sohn Moritz (geb. den 21. März 1521) folgte ihm in der Negierung. Er setzte die Kirchenverbesserung fort, welche (ein Vater begonnen hatte und verwendete die eingezogenen Kirchengüter zum Besten der Universität Leipzig und zur Grün- dung der drei Fürstenschulen zu Meißen, zu Merseburg, von wo sie später nach Grimma verlegt wurde, und zu Pforte. Frühzeitig im Kampfe geübt, zeigte er sich auch als Fürst bald schlagfertig, wo man seine Rechte angreifen wollte. Am ruhmvollsten zeigt er sich in seinem Kampfe mit dem Kaiser Karl. Obgleich ihn dieser
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