Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 358

1844 - Leipzig : Tauchnitz
358 Neunte Abtheilung. 8- 21. Friedrich August Iii. regierte von 1768—1827. also 58 Jahre lang. Die ersten Jahre seiner Negierung gingen in Ruhe vorüber und er war bemüht, das Land durch zweckmäßige Einrichtungen im Sinne seines Vaters und seines Vormundes zu heben und zu kräftigen. Fast kein Zweig der Verwaltung blieb unberücksichtigt; auch wurde die Rechtspflege durch Abschaffung der Tortur und des Staubpesens wesentlich verbessert. Das strengste Rechtsgefühl zeichnete den Kurfürsten aus, so wie die größte Thätigkeit und Wirthschaftlichkeit. Ob man ihm gleich die Krone von Polen anbot, so nahm er sie doch nicht an, son- dern blieb lieber bloß Kurfürst, als daß er durch die Annahme dieser Krone Sachsen in Gefahr bringen wollte. Als ein Be- weis der großen Gewissenhaftigkeit August's verdient bemerkt zu werden, daß er die 6 Millionen Gulden, welche er nach den Be- schlüssen des Teschner Friedens vom 13. Mai 1779, welcher dem sogenannten Kartoffelkriege oder dem baierschen Erbfolgekriege ein Ende machte, als Entschädigung für seine Ansprüche an Baiern erhielt, nicht seiner Privatkasse, wozu er volles Recht gehabt hätte, sondern der Landeskasse zuwies. Als im I. 1789 die Revolution in Frankreich ausgebrochen war, hallten ihre Nach- klänge auch in Sachsen unter dem Bauernstande wieder. Dieser glaubte nämlich viele gegründete Beschwerden zu haben und reichte dieselben auch bei dem Kurfürsten ein. Da der Ueberbrin- ger derselben von einem Arzte für einen Narren erklärt und nach Torgau in Verwahrsam, aus welchem er erst 1809 entlassen wurde, gebracht worden war: so verbreitete sich unter den Bauern ein Aufstand von der Elbe bis ins Erzgebirge und Voigtland und konnte nur durch das Einschreiten von bewaffneter Macht gestillt werden. Doch geschah es ohne Blutvergießen und von den 200 Arrestanten, die man eingezogen hatte, wurden 34 zum Königstein oder zum Festungsbau verurtheilt, aber schon im nächsten Jahre freigelassen. Da das deutsche Reich in Folge der französischen Revolution an Frankreich den Krieg erklärte, so nahmen auch die Sachsen an den Kämpfen der Deutschen gegen die Franzosen am Rheine Theil und zeigten sich dabei tapfer und entschlossen. Später zog der Kurfürst jedoch seine Armee zurück und schloß im I. 1796 mit Frankreich einen Waffenstillstands - und Neutralitätsvertrag ab. Bald aber sollte Sachsen inniger, als es je hätte ahnen können, mit Frankreich verbunden werden. Fast zu einem Bündnisse mit Preußen, welches im I. 1806 feindlich gegen Frankreich auftrat, gezwungen, hatte der Kurfürst seine Armee zu der preußischen stoßen lassen und es erfolgte bald darauf die unglückliche Schlacht bei Auerstädt und Jena im
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer