1820 -
Mößkirch
: Rösch
- Autor: Eith, Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
58
baden; denn man hat schon Beispiele, daß solche Menschen
auf der Stelle gestorben sind.
Schnelle Erhitzung und Erkaltung. Wie
gefährlich es ist, nach einer Erhitzung, sie mag vom Körper
oder Gemüthsbewegung herrühren, gleich kalt zu trinken,
wird wohl niemanden unbekannt seyn. Denn die Luft-
gefäße der inneren Theile, vornehmlich des Schlundes, der
Luftröhre und der Lungen sind alsdann sehr erweitert,
und wenn sie durch einen kalten Trunk plötzlich erschreckt
und zusammengezogen werden, so stockt das Blut in den-
tclben, woraus Entzündung, Geschwüre und Schwindsucht
entstehen können. Eben diese Folgen hat jede andere Er-
kältung. In einem solchen Falle, wenn man aus Ueber-
cilung sich dieses Fehlers schuldig gemacht hat, ist es
am besten, durch starke Bewegung oder durch warmes
Getränk die Ausdünstungen der innern Theile wieder her-
zustellen. An heißen Sommcrtagen ist es für Bauers-
leute sehr gut, wenn sie unter das Wasser etwas gute»
Essig mischen.
Ein heiteres Gemüth befördert ebenfalls den
leichten Umlauf der Säfte, die Verdauung und einen ruhigen
stärkenden Schlaf. — Vor heftigen und anhaltenden Lei-
denschaften muß man sich hüten; denn der Mensch hat
dabei weder Rast noch Ruhe; er hört nicht auf, zu grü-
beln , und die Nerven werden wie von einem fressenden
Wurme geguält. Darüber verliert sich am Ende alle Mun-
terkeit.
Vorsicht beim Krankenbesuche. Man gehe
nicht »»nöthig nahezu solchen, welche hitzige, faule und an-
steckende Krankheiten haben, und setze sich nicht so, daß man
ihre Ausdünstung an sich ziehe; schlucke den Speichel nicht
nieder, sondern werfe ihn aus; spüle den Mund oft mit
Weinessig oder mit Wasser aus, und bediene sich auch de§
Weinessigs mit Wasser vermischt, zum Trinken.