1820 -
Mößkirch
: Rösch
- Autor: Eith, Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
jen Erdkreis, erstreckt sich über den Mond, und beißt der
Lnftkreis. Sv weit sie mit Dünsten angefüllt ist, heißt
sie der Dunstkreis oder die Atmosphäre, und erstreckt sich
etwa io Meilen hoch. Diese untere Lustmasse wird deß.
wegen der Dunstkreis genannt, weil sie beständig mit wässe-
rigen, öligen, salz. und schwcfelichcn Dünsten angcsüllt
ist, nebst dem, daß viele Erdtheilchen, die sogenannten
Sonnenstäubchen re. darin hcrumschwebcn.
Die Luft ist zum Leben der Thiere, und Wachsthums
der Pflanzen nöthig, denn weder diese, noch jene können
lange ohne Luft bestehen. Sie ist der Odem und das
Leben aller lebendigen Geschöpfe.
Wäre das Wasser so dünne als die Luft, alle Fische
würden verschmachten. Wäre dagegen die Luft so dicht als
das Wasser, alle Thiere der Erde, alle Menschen müßten
ersticken. So wie sie ist, ist sie den Menschen unentbehr-
lich und angemessen. Wer hat jedes Element so verhält»
nißmäßiq für das Geschöpf das darin leben soll, und jedes
Geschöpf so verhältnißmäßig für sein Element geschaffen? —
Wie nöthig und erfreuend ist uns das Licht der Sonne?
Die Luft läßt ihre Strahlen zu unserm Auge durch. Wäre
sie kein so feiner durchsichtiger Körper, unserm Gesichte
würde nie ein heiterer Heller Tag zu Theil werden. —
Was für angenehme, kräftige und stärkende Wohlgerüche
streuen Pflanzen, Blumen und Früchte aus! Die Luft
bringt die seinen wohlriechenden Dünste zu unserer Nase,
in ihr der Unsichtbaren, schwimmen sie unsichtbar um uns
her, mit ihr stoßen sie auf unser feines Nervengewebe, und
ertheilen die angenehme Empfindung des Wohlgeruches. —
Was würde aus der Welt für ein Iammerort werben,
wenn kein Mensch einen Laut von sich geben, und seine
Gedanken und Neigungen der Seele ausdrücken, keiner de»
Laut hören, die Gedanken der Seele verstehen könnte?
Nehmet die Luft weg, so hört dieß alles auf, niemand
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