1820 -
Mößkirch
: Rösch
- Autor: Eith, Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Die Wärmemmrie durchdringt nife Körper, und dehnt
sie in einen großem Raum aus. Daher zerspringt Glas
oder Porcellan, wenn cs schnell aus der Kalke in die Wär-
me, oder ans der Wärme in die Kälte gebracht wird, und
glühende eiserne Kugeln gehen nicht durch die Oeffnung,
durch welche sie giengen, da sie kalt waren. Daher zersprin-
gen auch oft im Sommer fest zugestopfte und vollgefüllte
Fäffer oder Boutcillen, weil durch die Wärme die Flüssigkei-'
ten sich in einen größer» Raum ausdehnen.
Da die Warme die Körper ausdehnt, so können dadurch
feste Körper fiüffig gemacht werden, indem diese Ausdeh-
nung so weit fortgesetzt wird, daß die Theilchen dieser Kör-
per nur noch wenig zusammenhängen, und leicht getrennt
werden können. Dies geschieht z. V. beim Schmelzen der
Metalle. Wird solchen geschmolzenen Körpern die Wär-
me wieder genommen, so kehren sie in ihren vorigen Zu-
stand wieder zurück.
Je reiner die Luft ist, in welcher ein Körper brennt,
und je mehr ihr Zugang befördert wird, um desto besser
brennt er,, darum brennt das Feuer in Windöfen so gut.
Ohne alle'luft brennt kein Körper, daher erlöscht auch
das Licht in der Laterne wenn sie oben und sonst überall
zugemacht ist.
Wer begreift die Wunder die die Kraft des Feuers wirkt?
Wer zählt die Wohlthaten die es uns schenkt? Es ist
allenthalben verbreitet, leuchtet ans der Sonne und den
Sternen, lodert in là Eingew.eide der Erde, und bricht
durch große Oeffnnngen der Vertze in manchen Ländern her-
vor, sizt dann wieder ruhig im Kieselsteine, bis es ein
schneñcr Schlag weckt, und herauslockt. Ein Funke ist hin-
länglich, Wälder und Städte in Asche zu legen. Ohne
Feuer ist kein Licht und kein Tag, und unser Leben würde
eine ewige dunkle Nacht seyn. Ohne Feuer ist keine War-