1820 -
Mößkirch
: Rösch
- Autor: Eith, Gabriel
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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stellt mich den Hansen, jungen Rehen und Lämmern arg-
listig nach, liebt die Trauben und alles gute Obst. Man
benutzt sein Fell als ein gutes Pelzwerk. In den nörd-
lichen Landern gibt es Füchse von allerlei Farben, schwarze,
weiße, silbergraue u. s. w., deren Felle in sehr hohem
Preise stehen.
Ausländische Thiere.
Das Rennthier ist so groß als ein Hirsch, hat aber
ein größeres, an der Spitze breitzackigtes Geweihe und eine
Mähne am Halse. Dieses Thier ist nur in dem nördlichen
Asien und Europa einheimisch, und für die Bewohner jener
Gegenden das nutzbarste unter allen Geschöpfen, und ge-
wkffermaßen zur Erhaltung ihres Lebens unentbehrlich.
Diese brauchen die Milch und das Fleisch zu ihrer Nah-
rung, ihre Felle zu ihren Kleidern, Zelten und Bettdecken,
die Sehnen statt des Zwirns, und aus ihren Geweihen
verfertigen sie verschiedene Gerärhschaften. Daher halten
sich manche 600 bis 1000 Stück. Es legt ohne alle Mühe
in einem Tage 3o Meilen zurück, und lauft mit der
größten Sicherheit über den beeisten Schnee. Seine Nahrung
besteht im Sommer blos aus schlechtem Grase, aus Knospen
und Baumblattern, und im Winter hauptsächlich aus
Moos, das es sich selbst unter dem Schnee hervorsucht.
Das Kameel ist in Egypten, Arabien und einigen
andern asiatischen Landern bei weitem das wichtigste Haus-
thier. Es nimmt 12 Zentner Last auf sich, und legt
damit mehrere Tage nach einander, ohne einen Rasttag zu
halten, 10 Meilen zurück. Unbelastet oder blos mit einem
Reiter, macht es täglich 18 Meilen, und ist unter allen
Thieren des Erdbodens allein im Stande, eine solche An-
sirengung in den Sandwüsten seines Vaterlandes auszu-
halten ; denn erstens sind seine Füße unten durch einen
dicken unempfindlichen Ballen gegen die brennende Hitze des
Sandbodens geschützt; zweitens kann es vermöge einer