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1. Der neue deutsche Kinderfreund - S. 37

1815 - Halle : Kümmel
für Verstand und Herz. Z7 gutes Kind müsse Alles thun, was ihm von seinen Eltern befohlen würde, und Alles unterlassen, was sie ihm unter- sagten, wenn es auch gleich nicht wisse warum; denn die Eltern wüßten, was den Kindern gut wäre, und hätten sie viel zu lieb, als daß sie ihnen etwas Böses rathen sollten. Damit mußte sich nun Franz beruhigen, und eini- ge Wochen Ferdinands Umgang vermeiden. Einmal gin- gen aber seine Eltern aus, um einen Freund zu besuchen: da wachte bei Franzen auf einmal die Luft auf, zu Fer- dinand zu gehen. Ferdinand ist ja ein guter und lustiger Junge. Deine Eltern können dir ja nicht alle Freude verbieten. Wenn sie es freilich erführen, daß du unge, horsam gewesen wärest — da wärest du wohl vor Strafe nicht sicher. Aber wie wollen sie es denn erfahren? sie find ja abwesend. Ferdinand wird mich gewiß nicht ver- rathen, und ich — ja ich will gewiß nichts sagen. Und so ging denn das ungehorsame Kind zu Ferdi- nand, ob es gleich wußte, daß es ihm seine lieben Elter« untersagt hatten. Dieser hatte eine große Freude, da Franz wieder zu ihm kam, den er schon lange nicht« bei sich gesehen hatte. Er rief geschwind noch einige Kinder zusammen, und fing sogleich ein Spiel an, das mit Springen und Toben verknüpft war. Da das Haus hierzu zu klein war, so liefen sie in den Garten des Nach, bars, der eben offen stand. Da ging Alles bunt über. Verschiedene Beere, die mit allerlei Gewächsen besäet wa- ren, wurden zerrreten; die Aurikeln, Hyacinthe):, Spröß- linge vom Spargel, Alles wurde zerknickt; einige Nelken- köpfe wurden umgestoßen und zerbrochen. In der Gesell- schaft dieser wilden Knaben war Franz auf einmal so wild geworden, daß er sich ganz und gar vergaß, gar nicht mehr sah, wohin er lies und trat, und sich gar nicht ein, fallen ließ, daß ihm dieß unanständige Betragen Ver- druß zuziehen könnte. Da die Gesellschaft eben qm wildesten war, kam der Herr des Gartens, und sahe alle den Unfug, den diese wilden Knaben angerichtet, und den Schaden, den sie ihm zugefügt hatten. Da er ein sehr hitziger Mann war, so wurde er dadurch so aufgebracht, daß er nach einem Glocke griff, ryn die unbesonnenen Knabe«: zu bestrafen.
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