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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 283

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
283 » Napoleon konnte nun nicht mehr daran denken, sich in Deutschland zu behaupten. Mit den Trümmern seines Heeres eilte er über den Rhein nach Frankreich zurück. Der Rheinbund löste sich aus, und die deutschen Fürsten, welche ihm angehört hatten, schlossen sich den Verbündeten au. Das Königreich Westfalen verschwand ganz mit seinem französischen Herrscher, und ein preußisches Heer entriß in raschem Siegesläufe auch Holland den Handen der Franzosen. Dann drangen die Verbündeten in Frankreich selber ein. Die Hauptarmec unter Schwarzenberg rückte durch die Schweiz vor; Blücher mit seinem Heere setzte in der N e uj a h r s n a ch t 1813 zu 1814 mit dem Schlage zwölf bei dem Städtchen Kaub über den Rhein. Noch gab es auf französischem Boden manchen hartnäckigen Kampf; aber der kühne Blücher drängte unermüdlich vorwärts, und am 31-März zogen die Verbündeten als Sieger in die stolze Hauptstadt Paris ein. Nun war es aus mit Napoleon's Herrlichkeit; er wurde des Thrones entsetzt und mußte sich nach der kleinen Insel Elba im Mittelmcere begeben, die ihm zum Eigenthum angewiesen wurde. Ein Bruder des enthaupteten Ludwig Xvi. wurde als Ludwig Xviii. König von Frankreichs 33. Der letzte Kampf gegen Napoleon. Nach dem Sturze Napoleon's war cs nun die nächste Aufgabe der verbündeten Fürsten, die Vertheilung der wieder eroberten Länder festzu- stellen. Sie veranstalteten zu diesem Zwecke eine Versammlung (Kongreß) in Wien, an welcher die Kaiser von Oesterreich und Rußland, der König von Preußen und viele andere Fürsten und Staatsmänner theilnahmen. Da gab es manche schwierige und verwickelte Verhandlungen, und es ver- ging viele Zeit, ohne daß man sich einigen konnte. Ja, es drohte sogar aus den Beratbungcn neuer Zwiespalt und Kampf hervorzugehen. Das erfuhr der Verbannte auf der Insel Elba. Er erfuhr weiter, daß die Franzosen ihren neuen König nicht liebten und ein großer Theil des Volkes noch immer seinem Kaiser Napoleon anhange, der cs so mächtig gemacht, ihm so glänzenden Schlachtenruhm erworben hatte. Da faßte er einen kühnen Entschluß. Mit einem kleinen Häuflein seiner alten Sol- daten verließ er plötzlich sein Elba und landete an Frankreichs Küste. Jubelnd wurde er aufgenommen; die gegen ihn ausgesandten königlichen Regimenter gingen unter dem Rufe: „Es lebe der Kaiser!" zu ihm über, und in kurzem hielt er triumphierend seinen Einzug in Paris, während der König Ludwig eiligst aus dem Lande floh. Die Kunde von diesen Ereignissen stellte die Einigkeit unter den in Wien versammelten Fürsten rasch wieder her. Sie erklärten Napoleon als „Feind und Störer der Ruhe der Welt" in die Acht und rüsteten sich unverzüglich zu neuem Kampfe. Der greise Blücher mit seinen Preußen und der englische Feldherr Wellington mit einem aus Engländern, Hol- ländern und Deutschen gemischten Heere drangen durch Belgien nach der französischen Grenze vor. Rasch rückte ihnen Napoleon entgegen und
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