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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 352

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
352 Gefährlichkeit auch den größten Tigern verhältnismäßig gleich zu achten, und ihr wildes Ebenbild, die noch in allen deutschen Wäldern hausende Wildkatze, ist ein von Mensch und Thier gefürchtetes Wesen. Die Lebensart der Hauskatze ist zu bekannt, als daß sie hier aus- führlich anzugeben wäre. Sie zeigt nicht sowohl Anhänglichkeit an den Menschen, als an die Wohnung, in welcher sie auferzogen wurde, und man hat nur wenig Beispiele, daß sie dem Menschen sehr zugethan und treu ergeben war. Die Katze ist ein äußerst reinliches Thier und macht hierin keine Ausnahme von ihrem ganzen Geschlechte; sie liebt und erträgt keine Nässe, und die Katzen, welche Fische fangen, sind äußerst selten. Der größte Nutzen, den sic den Menschen leisten, ist das Wegfangen der Mäuse, weniger der Ratten, an welche nicht alle Katzen gehen. Obgleich sie zu diesem Zweck besser, als alle Gifte und Fallen wirken, sollte man sie doch weder in Wohnstuben noch in Schlafstuben dulden, denn man hat höchst traurige, wiewohl seltene Beispiele, daß sie kleine Kinder jämmerlich zerfleischten, oder, indem sie Wärme suchten, sich quer über das Gesicht schlafender Kin- der legten und diese erstickten. 73. Der Wolf. Die Raubthiere, welche wie der Fuchs und der Wolf im Bau ihres Körpers und in den natürlichen Anlagen dem Hunde, dem treuen Gefährten des Menschen auf Erden, ähnlich sind, finden sich über den ganzen Erdball verbreitet, selbst in Australien, wo das Katzcngeschlecht vollständig fehlt. Die Arten der Hundethiere sind oft schwer von einander zu unterscheiden; nur eins von ihnen, der Steppenhund, durch seine wunderbar bunte Far- benzeichnung charakterisiert und durch seine Gewohnheiten den Hyänen verwandt, bildet eine Art Uebergang zu diesen und unterscheidet sich merk- lich von anderen Hunden. Der bekannteste von allen wilden Hunden ist • der Fuchs, den seine Schlauheit zum Liebling des Volkes gemacht hat. Wichtiger aber in seiner Eigenschaft als ein dem Menschen und seinen Hausthieren gefährlicher Räuber ist vor allen Dingen der Wolf, der auch die bewohntesten Gegenden Deutschlands noch immer in Schrecken setzt. Er hat die Größe eines großen Fleischerhundes und ist von blaß grangelblicher Farbe, welche mit vielem Schwarz gemischt ist. Hinter den Ohren ist er rostfarbig und auf den Wangen schwarz gestreift; auf den Vorder-, öfters auch aus den Hinterfüßen hat er einen schwarzen Streifen. Der Schwanz ist buschig und geradeaus stehend. Man findet ihn in ganz Europa, ausgenommen in England und Irland, wo er seit Jahrhunderten gänzlich ausgerottet ist; auch zeigt er sich in Afrika bis nach Aegypten; in Amerika scheint er durch verwandte Arten ersetzt zu sein. Er ist das schädlichste, gefräßigste und, wenn hungrig, ein wahrhaft fürchterliches Raubthier, das in Europa allen Thieren, den Menschen nicht
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