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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 367

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
367 würde, wenn sie bei uns wüchsen, weder Roß noch Hirsch anrühren. Der mächtige Walfisch sättigt sich an den Weichthieren und Gallertthieren des Meeres, an denen der gefräßige Haifisch und mancher viel kleinere Raubfisch vornehm, ohne anzubeißen, vorüber schwimmt. Und so ist der Geschmack an den oder jenen genießbaren Dingen fast ebenso verschieden, als ihre Art und Gestalt, ihr Wohnort und Vaterland sind. Ein Element des Unter- halts giebt es, welches sie ohne Ausnahme alle begehren, ohne welches der Löwe ebenso wenig, als die Maus, der Hirsch ebenso wenig, als die Schnecke leben kann. Das ist die Luft, welche nicht, wie Speise und Trank, erst in den Magen und in die Eingeweide eingeführt und hier zum Nahrungs- saft werden muß, um dann weiter in's Blut zu gehen, sondern die auf ge- radem Wege unmittelbar zu diesem Quell des thierischen Lebens sich hinab- senkt. Alle Thiere, sie mögen Namen baden, wie sie wollen, sie mögen bei den Kräutern des Feldes oder bei der Fülle des thierischen Fleisches, im Meere oder auf dem Lanke in Kost geben, müssen athmen, wenn sie zum bewegen, zum Essen und Trinken kräftig bleiben, wenn sie leben sollen. Die Luft ist überall, wo lebende Wesen wohnen, auf den Höhen und in den Tiefen, sie drängt sich dem neugeborenen Kinde von selber in den Mund und in die Lunge, sie findet durch die kleinen Oeffnungen am dicken Ende der Schale den Zugang schon zu dem Küchelchen im Ei; sie senkt sich hinab in's Wasser bis zum tiefsten Grund des Meeres und wird da von den Wasserlhieren eingearhmet. In alle Höhlen und offenen Gruben der Erde, ja selbst in das Innere der Pflanzen- und Thierkörper dringt die Luft hinein und erfüllt dieselben. 85. Der Bison. In Nordamerika war einst der Büffel oder Bison, den unsere Abbil- dung zeigt, verbreitet über das ganze Land vom Felsengebirge bis zum atlantischen Meere, vom mexicanischen Meerbusen bis an die eisbedeckten großen Seen; jetzt ist er auf die Grasflächen des fernen Westens beschränkt. In manchen Jahreszeiten sieht man ihn zu Tausenden, zu anderen Zeiten zerstreut er sich in einzelne Familien. Der Indianer ist der Jager des Büffels, zu Pferde mit dem Pfeil und der Lanze verfolgt er ihn; am leichtesten wird er seine Bettle im tiefen Schnee des Nordens, wo der Büffel einsinkt und der Indianer auf Schneeschuhen dahinfliegt. Aber die Zeit ist nahe — und das ist»ein trüber Gedanke-----wo das letzte dieser starken Thiere der unklugen Habsucht und Raubgier der rothen wie der weißen Männer zum Opfer fallen wird, und dann werden die unermeßlichen Wiesen- flächen auf lange Zeit eine Wüste sein. Diese Prairien sind der letzte Zufluchtsort sowohl der Büffel als der Indianer, und die Gebeine von beiden werden einst mit einander daselbst bleichen. Auf diesen mit Büffeln reichgesegneten Ebenen finden sich die. schönsten indianischen Menschenstämme; hier erscheint der Wilde in seinem reichsten Schmuck, und hier allein sind alle seine Bedürfnisse reichlich be-
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