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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 386

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
386 suchen. In den dichten Hecken unserer Gärten im Gegentheil, auf unseren Spaziergängen und um unsere Häuser und Wohnungen hüpfen und singen sie in Menge und vollenden die Schönheit und Annehmlichkeit der ganzen Natur. Die Vögel nähern sich in Ansehung der inneren Einrichtung ihres Körpers gar sehr dem Säugethieren. Sie haben, wie diese, zwei Herz- kammern und den darauf sich gründenden stärkeren Umlauf des rothen und warmen Blutes. Sie haben ordentliche und vollkommene Lungen, wodurch sie die Luft einziehen und wieder ausstoszen. Sie haben ein Gehirn, wie die Säugethiere, von welchem das Rückenmark eine Ver- längerung ist; von beiden laufen die Nerven des ganzen Körpers aus. Sie haben ferner die nämlichen fünf Sinne, wie die Säugethiere, sowie endlich der Bau und die Einrichtung der Theile ganz ähnlich wie bei diesen ist. Daraus geht die Aehnlichkeit der Bewegungswerkzeuge der Vögel mit denen der Säugethiere hervor. Sie haben dieselbe Lage, dieselbe Ein- lenkung, dieselben Gelenke, nur dasz die Vorderfüsze, mit Federn bedeckt' und besetzt, die Flügel bilden, welche keine Finger haben. Die Hinterfüsze dagegen sind zuweilen auf der unteren Fläche mit kleinen hervorragenden Warzen besetzt, um nicht beim Laufen vom Sande und von den Steinen beschädigt zu werden. Zuweilen sind die Zehen durch eine Schwimm- haut mit einander vereinigt, oder auch nur eine Haut an den Gelenken der Zehen befestigt, die sie beim Schwimmen ausbreiten können, wie bei den verschiedenen Arten der Wasservögel, welche zugleich den platten, flachen Körper haben, um so viel besser auf dem Wasser zu liegen. Bei anderen Vögeln sind die Federn gleichsam aufgestülpt, oder reichen nur, wie bei den Schnepfenarten, bis auf die Hälfte der Lenden, damit sie nicht in den Morästen und überschwemmten Plätzen nasz und schmutzig werden. Diese haben zugleich einen zusammengedrückten Körper, um so viel leichter zwischen dem Rohr und Grase durchzudringen. Bei einigen end- lich sitzen die Füsze ganz nach hinten, auszerhalb des Gleichgewichts, so dasz, wenn sie stehen, der Kopf und der Schnabel gerade in die Höhe gerichtet sind. Sie können daher nicht gehen, allein desto besser schwimmen und tauchen. Die Zehen an den Pliszen der Vögel sind sowohl in Ansehung der Zahl wie der Lage verschieden. Die meisten haben 4 Zehen, von welchen 3 nach vorn und 1 nach hinten, selten 2 nach vorn und 2 nach hinten ge- kehrt sind. Noch seltener haben sie nur 3 Zehen, wie der Kasuar, oder gar nur 2, wie der Strausz. Selten endlich ist der Zeigefinger sehr ver- längert, wie bei den Lerchen. Auf jeder Zehe führen die Vögel einen ordentlichen Nagel, welcher bei den Raubvögeln stärker, spitzer und mehr gebogen ist, um dadurch die Beute so viel sicherer zu halten und so viel leichter zu zerreiszen. 97. Das Skelett der Möve. Der Vogel, welcher eine Höhere Blutwärme erzeugt, als das Säuge- rhier, athmet die Luft nicht bloß bis in die Lungen hinein, sondern bis in das Zellgewebe zwischen den Muskeln und bis in die spröden Röhren- knochen, die zu diesem Ende mit Luftlöchern versehen sind. Dieser ver- mehrte Luftraum macht den Vogel leichter, besser geeignet sich zu erheben. Aber nicht das allein stempelt ihn zum Luftthier; das ganze Skelett, obgleich im Hauptplan mit dem des Saugethiers übereinstimmend, macht ihn dazu.
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