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1. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 401

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
401 Eidechsen und Frösche. Es ist, als ob sie in der Schönheit der Natur etwas Fremdartiges wären, und in der That scheint auch, daß wenigstens die großen krokodilähnlichen Eidechsen nur ein Ueberbleibsel der Vorzeit sind. in welcher cs deren noch mehrere, noch schrecklichere gab; namentlich war das Meer von riesenhaften Fischeidechsen bevölkert, welche theils mit kurzem Fischhals unter Wasser, theils mit langem Schwanenhals über Wasser ihre Beute suchten, und deren Gliedmaßen denen der schwimmenden Meersäugethiere ähnlich gebildet waren. 107. Das Athmen der Fische. Wer die Gestalt der meisten Fische einem prüfenden Blick unterwirft, der wird mit Leichtigkeit erkennen, dasz sie in jeder Beziehung für die gewandtesten und kraftvollsten Bewegungen im Wasser ausgerüstet sind. Solche Fische, die wie der Aal sich schlangengleich auf dem Lande be- wegen können, oder kletternd und hüpfend die Felsen, ja selbst die Bäume besteigen, oder! sich mittelst ihrer Floszfedern flatternd über den Meeresspiegel erheben, bilden stets nur die Ausnahme, in der die Natur zeigt, was sie auch mit den ärmsten Mitteln zu leisten weisz. Im allge- meinen aber ist nur die vollkommnere Bewegung in dem Wasser durch die Gestalt des Fisches erstrebt, dessen Flossen die Vorbilder des Kiels und des Ruders, dessen Schwanz in seiner Bewegung ein Vorbild des Steuers und selbst der Schiffsschraube, und dessen ganze Gestalt ein Vor- bild der neuesten, fast unter Wasser fahrenden Kriegsschiffe gewesen ist. Allein die Natur hat auch den für die Erfrischung des Blutes unent- behrlichen Vorgang des Athmens, welcher jeden Fisch belebt, zu einem Hülfsmittel seiner Bewegungen gemacht. Da der Fisch nur in seltenen Fällen Gelegenheit hat Luft zu athmen, so musz er seinen Luftbedarf sich aus dem Wasser aneignen, das stets eine kleine Menge davon in Auflösung unsichtbar enthält. Er läszt daher grosze Mengen Wassers in seinen Mund einströmen und hinter seinem Kopfe ausströmen. Die glatten Seitenschalen, welche seinen Kopf bilden, bedecken ein dichtes Fasergesjvebe von Kiemen, welches den Sauerstoff der Luft an sich behält und ebenso wie die Lunge dem Blute übergiebt; aber indem das Wasser durch den Druck der Kiemendeckel gewaltsam nach hinten gepreszt wird, entsteht daraus ein mächtiges Organ der Vorwärts- bewegung nach demselben Gesetze, nach welchem man auch neuerdings durch das Ausstoszen eines Wasserstrahls unter dem Wasserspiegel Schiffe hat bewegen wollen. Aber noch in anderer Weise müssen die Vorgänge des Athmens den Fischen zur Hülfe bei ihren Bewegungen dienen. An Stelle der Lunge, welche ihnen fehlt, haben sie die-bekannte zweitheilige Schwimmblase, in welcher sich Luft befindet', und zwar Luft, welche in der Regel um so reicher an Sauerstoff ist, in je gröszerer Tiefe das Thier lebt, und die daher in Fällen des Luftmangels ihm aushelfen musz bei der Erfrischung des Blutes; allein diese zu den Athmungs- organen des Fisches mitgehörige Blase ist ihm zugleich ein unentbehr- liches Werkzeug für seine Bewegung im Wasser. Indern er sie durch seine Muskeln zusammendrückt, wird sie kleiner, und mit ihr der ganze Körper des Fisches; er wird also verhältniszmäszig schwerer und sinkt; ebenso steigt er, wenn er durch Dehnung seines Körpers die Schwimm- blase erweitert und seinen Körper gföszer macht. Daraus folgt, dasz er in jeder Tiefe des Meeres, welche er aufsucht, gleichsam schweben bleibt und seine Flossenkraft nicht zur Erhaltung dieser Lage oder zum Steigen Vaterländisches Lesebuch. • 26
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