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1. Der Deutsche Kinderfreund - S. 54

1830 - Büdingen : Heller
54 ir. Erzählungen werth war, wenn er dadurch Andere, und besonders seine Geschwister, erfreuen konnte. Wenn er von un- glücklichen Menschen horte, so empfand er inniges Mitleiden, und oft standen ihm die Thränen in den Augen, wenn sein Vater über Tische von einem Un- glücksfalle erzählte, welcher sich ereignet hatte/ ^Einst erzählte der Vater von einem Schuhmacher, den An- ton sehr gut kannte, daß er sich jetzt mit seiner Frau und drei kleinen Kinder in einer traurigen Lage befän- de. Die armen Leute, sagteer, jammern mich sehr, denn sie sind, ganz ohne ihre Schuld, bloß dadurch herunter gekommen, daß sie von schlechten Menschen, denen sie Redlichkeit zutrauen , um beträchtliche Sum- men betrogen wurden. Jetzt bekommt der arme Mann Bgr keine Arbeit mehr, denn er hat nicht ein Mal so diel Geld, um sich Leder zu kaufen, und seine besten Sachen sind bereits verkauft. Wenn ich es nur eini- germaßen übrig hätte, gern wollte ich ihm Geld lei- den, damit er sich wieder helfen könnte. Antonhatte dies Alles sehr aufmerksam angehört. Nach Tische kam er zum Vater, und sagte: lieber Vater, wenn ich doch dem armen Martin (so hieß der Schuhmacher) das Goldstück, welches mir mein Pathe geschenkt hat, hintragen dürfte; erlaubst du es wohl? Der Vater hat- te anfangs einiges Bedenken, denn es war vorauszu- sehen, daß Martin auch diese Paar Thaler nie wür- de wieder bezahlen können. Doch Anton hörte nicht eherauf, zu bitten, bis der Vater seine Erlaubniß gab. Froher war der gute Anton noch nie gewesen, als in diesem Augenblikke, da er sein Goldstück dem armen Mann hintragen durfte. Martin konnte nun einen kleinen Vorrath von Leder einkaufen, Antons Vater verschaffte ihm durch Fürsprache Arbeit genug, und bald ward dem armen Mann so weit geholfen, daß er seine Betten , welche ec in der Noth hatte ver- setzen müssen, wieder einlösen konnte, und von Nah- xungssorgen frei war. Freilich hat nicht jedes Kind ein Goldstück wegzuschenken, wie Anton; aber jedes Kind kann doch Etwas thun, um Unglücklichen zu helfen und sie zu erfreuen) 24, Was heißt Schmollen? August hatte eine große Untugend, das Schwöllen
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