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1. Preußischer Kinderfreund - S. 69

1840 - Königsberg : Bon
— 69 —, Bewegung nöthig ist, um Jemanden -om Pferde herab Et- was zu reichen. Pfennlgmagazin für Kinder. 82. Eine schöne Geschichte von einem Schweinehirten, der durch seine Höflichkeit zu hohen Ehren gelangt ist. Bei einem Dorfe in der Markgraffchaft Ankona lebten ein Paar arme Bauersleute, die hatten einen Sohn, der hieß Felix. Dieser Knabe hatte zwar einen guten Verstand, weil er aber sehr arm war, muffte er die Schweine im Felde hüten. Felix war von seinen Eltern immer angehalten, gegen jedermann gefällig, zuvorkommend und freundlich zu sein. Die andern Knaben im Dorfe verachteten aber den Schwei- nehirten und waren grob. Als Felix eines Tages seine Heerde hütete, kam des Weges ein Barfüßermönch, der durch den Wald einen Weg- weiser begehrte. Weil es aber schlechtes Wetter war, so sag- ten die andern Knaben mir ihrer gewöhnlichen Grobheit: „Nein, ich gehe nicht!" Da sprang Felix hervor, grüßte freundlich und bot sich zum Wegweiser an. Da der Mönch unterwegs aus den klugen Antworten des Knaben einen guten Verstand wahrgenommen, hat er ihn mit sich in sein Kloster geführt und mit Bewilligung seiner Eltern in seinen Orden aufgenommen. Felix stndirte jetzt fleißig, und ungeachtet er bald einer der gelehrtesten von allen Mönchen wurde, erhob er sich doch nicht mit Stolz, sondern blieb demüthig, höflich und dienstfertig. Dies machte, dass ihn alle, die ihn kannten-, lieb gewannen, und so wurde er von einer Ehrenstelle zur an- dern erwählt, bis er sogar Bischof und zuletzt Kardinal wurde. Endlich, da der Papst starb, wurde er einhellig am 24. April 1585 zum Papste erwählt in Rom. Und er hat unter dem Namen Sixrus Y. mit großem Ruhme regiert. Diese Geschichte lehrt, wie oft ein kleiner Umstand un- ser Glück machen kann, und wie die Höflichkeit das erste Mittel ist, sich unter den Menschen beliebt zu machen. Höflichkeit besteht aber vornehmlich darin, dass man ge- gen Jedermann freundlich ist, alle unanständigen Reden mei- det, und sich zu jeder Zeit und Gelegenheit bereitwillig fin- den lässt, an Dienstfertigkeil alle Andern zu übertreffen.
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