1834 -
Berlin Leipzig
: Reimer Herbig
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 129
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Berlin
- Geschlecht (WdK): koedukativ
2 I. Kurze Sätze zur Erwekkung deraufmerksamkeit
Anstoß lesen; aber wenn ich mir Mühe gebe, so werde ich
es bald können, und mich dann freuen, daß ich eine Fer-
tigkeit im Lesen erlangt habe.
Ich kenne mein Lesebuch, denn ich weiß, wie der Ti-
tel desselben heißt. Er steht auf der ersten Seite des Buches.
Auf eben dieser Seite steht auch der Name der Stadt, in
welcher das Buch gedruckt ist; der Name der Buchhandlung,
in welcher es verkauft wird, und das Jahr in welchem
es gedruckt ist (die Jahreszahl). — Ich kenne mein Lesebuch
nicht bloß an dem Titel, sondern auch an dem Einbande
oder Dekkel.
Eine Anstalt, in welcher Bücher gedruckt werden, heißt
eine B uchdrukke rer. Ich kenne noch einige andere ge-
druckte Bücher. Das erste gedruckte Buch worin ich gelesen
habe, weiß ich zu nennen
Der, welcher ein Buch verfertigt oder verfasst, heißt
der Verfasser des Buches. Gewöhnlich steht der Name
des Verfassers auf dem Titel des Buches. Erst wird das
Buch geschrieben, dann wird es gedruckt, und durch das
Drukken kann man ein Buch in kurzer Zeit mehrere tausend
Mal vervielfältigen. Diese Kunst wird die Buchdrukker-
kunst genannt.
Ein jedes Buch besteht aus mehreren Bogen. Diese
Bogen werden von dem Buchbinder zusammengeheftet, da-
mit sie nicht verloren gehen, oder in Unordnung gerathen
können.
Wenn ich einige Jahre älter bin, und nicht mehr wachse,
so gehöre ich zu den Erwachsenen. Dann bin ich grö-
ßer, als jetzt, und dann werde ich auch verständiger sein,
wenn ich jetzt nicht träge bin, und nicht müßig gehe, an-
statt zu lernen und zu arbeiten. Der Müßiggänger lernt
nichts, und Niemand hat ihn lieb.
In der Schule muß ich nicht bloß fertig lesen, sondern
auch deutlich und schön schreiben, und mit Fertigkeit rech-
nen lehren. Wer nicht Geschriebenes lesen und nicht selbst
schreiben kann, kommt in der Welt nicht fort; und wer das
Rechnen nicht versteht, wird oft betrogen, und weiß sich
in vielen Fällen nicht zu helfen. Ich will mich recht viel
Mühe geben, fertig lesen, schreiben und rechnen zu lernen.
Manche Kinder lassen sich gerne belehren; es^macht ih-