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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 21

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
und des Nachdenkens.' 21 Lebens nothwerdkg. Alles dies bedarf jeder Mensch, um zu leben; es sind Bedürfnisse. Aber wir Alle können leben, wenn wir auch keinen Wein zu trinken, keinen Kuchen zu esseu, und keine seidene Kleider anzuziehen härten. Diese Dinge bedarf der Mensch als» nicht; sie sind nicht nothwendig zu seiner Erhaltung, sie ger hören nur Zum Wohlsein. Wer recht müde ist, der schläft auch auf der bloßen Erde sanft und ruhig, aber er schläft freilich lieber auf einem weichen Bette. Auf der harten Bank lässt sich's recht gut sitzen und ausruhen; aber freilich sitzt es sich auf dem weich gepolsterten Stuhle bequemer und ane genehmer. Ein Nock von dem gröbsten Tuche thut recht gu.' te Dinste, denn er schützt vor Kälte, Wind und Regen; aber es ist freilich angenehmer, einen Nock von feinem Tuche zu haben, der mit schönen Knöpfen besetzt ist. Also weiche Betten, gepolsterte Stühle und kostbare Kleidungsstükke oder Putz, gehören nicht zu den Bedürfnissen, sondern zu den Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten des Lebens, und zur Pracht oder zum Aufwands. Aber wozu gehört der Spier gel, die Uhr und die Violine? Wenn wir hinreichende und gesunde Nahrung, brauche bare Kleider und eine gute Wohnung haben, so wollen wir zufrieden sein, wenn auch die Nahrung nicht ausgesucht und lekker, die Kleidung nicht kostbar und glänzend, die Wohr nung nicht prächtig, oder nicht ganz gemächlich ist. Die Kleider schützen meinen Leib vor Kälte und Son- nenhitze. vor Wind, Regen und Staub, und erwärmen ihn. Einige Kleidungsstükke sind auch manchen Hand- werkern bei ihrer Arbeit nützlich und nothwendig, z. B- die Schürzen den Bäkkern, Töpfern, Maurern und Zimmerlcu- tcn, (wozut); das Schurzfell dem Bergmann; das blaue oder weiße Hemde, welches über den Nock gezogen wird, dem Fuhrmann u. a. m. Daher kann man auch oft schon an der Kleidung merken, was für ein Gewerbe jemand treibt, oder zu welchem Stande er gehört. An seiner Kleidung kann ich den Soldaten von dem Handelsmanne, den Bedienten von seinem Herrn, den Bauer von dem Einwohner der Stadt, den Prediger von dem Kaufmann, den Bäcker von dem Schornsteinfeger unterscheiden. Die Kleidung eines Soldaten, eines Untcrofsiziers und Postillions (Postknechts) wird die Moncur genannt. Die
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