1834 -
Berlin Leipzig
: Reimer Herbig
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 129
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Berlin
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Ii. Erzählungen
Jedes nahm ein Stück schwarzes Brot mit, und dann brachen
sie davon, warfen es in das Wasser, und die Fische schnapp,
ten es weg. Da saßen sie nun oft eine Stunde lang, und
sahen zu, wie die Fische auf und ab schwammen, die Küfer,
die im Wasser leben, hin und her fuhren, hier und da ein
Frosch den Kopf aus dem Wasser steckte, — und husch ! —
wieder hinunter war, wenn ihm ein Kind zu nahe kam.
Da wünschten die Kinder oft: wenn ich nur ein Mal
so ein Thier fangen, und in der Nähe sehen könnte! Herbst
ließ es aber nicht zu, daß ein Kind darnach greifen durfte.
War dies wohl recht? Ich glaube wohl. Ein Kind ist kein
Frosch und kein Fisch, die im Wasser leben. Wenn eins von
ihnen in das Wasser fiele, so wäre es aus mit ihm.
Ein Mal sprach auch Herr Herbst.' wollen wir nach
dem Teiche gehend Za, ja! riefen Alle, und zogen fröhlich
mit ihm fort. Bernhard sprang voraus, und kam zuerst
bei dem Teiche an. Kaum war er da, so drehere er sich um,
und rief den anderr Kindern zu: Karl! Hanne! Lotte!
der Vater macht einen Spaß! kommt geschwind herbei!
Da lief Alles, was laufen konnte. Tausend! was war da!
Das Wasser war aus dem Teiche abgelassen, und auf dem
Boden wimmelte es von großen und kleinen Thieren. Hier
zappelte ein großer Karpfen, dort ein Paar Schleien, die
sich in dem Schlamme einzuwühlen suchten! Schmerlen,
Krebse, Frösche, Küfer, Larven u. s. w. bedeckten den Bo,
den des Teichs; kurz, der ganze Schlamm lebte.
Da hätte man die Freude der Kinder sehen sollen!
Eins rief: Vater! sieh den schrecklich großen Frosch! Ein
anderes: Lotte! Lotte! komm geschwind her, und sieh den
Krebs,! Hannchen rief: o wer holt mir den Küfer! sieh,
Bernhard! dort nicht wert von dem Karpfen, er hat einen
gelben Saum um die Flügel!
Endlich fing Bernhard an, und sagte: ach lieber Va,
ter! wenn du uns eine rechte Lust machen willst, so laß uns
in den Teich gehen; und Alle stimmten bei: lieber Vater!
thu' es doch! da wollen wir Fische, Krebse und Frösche
fangen. Das soll eine rechte Lust sein!
Nun, so geht denn hinein! sprach der Vater; ziehet
aber erst Schuhe und Strümpfe aus, leget die obern Klei--
der ab, in denen die Arme stecken, und streift die Acrmel auf,
damit ihr die Kleider nicht zu schmuzzig machet. Dort stehen
die Körbe, (k welche die Fische kommen sollen; hier ist eé*