1834 -
Berlin Leipzig
: Reimer Herbig
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 129
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Berlin
- Geschlecht (WdK): koedukativ
60 Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern.
ein Bach genannt. Unter Strömen versteht man große flie-
ßende Gewässer, welche sehr breit und tief sind, eine sehr große
Strecke Landes durchfließen, und sich im Meere endigen Die
Flüsse vereinigen sich mit den Strömen, und sind zum Theil
auch sehr breit und lief. Wenn ein Fluß oder ein Strom so
tief ist, daß man mit großen Schiffen darauf fahren kann,
so wird er schiffbar genannt. Die Vertiefung, worin das
Wasser eines Flusses oder Stromes fließt, heißt das Bette-
Der Rand des Bettes wird das Ufer genannt. Zn manchen
Flüssen oder Strömen giebt es Stellen, wo das Wasser
von einer steilen Anhöhe in die Tiefe stürzt. Solche Stellen
nennt man Wasserfalle. Wir haben schon (S. 16.) ge-
hört, woraus die Flüsse und Ströme entstehen, und welche
Gewässer man Seen oder Landseen nennt. Es giebt
Seen, welche 20 und mehrere Meilen lang und breit sind.
Das Meer nennt man auch wohl die See, und daher wer-
den die Fische, welche in dem Meere leben, Seefische, und
die Schiffe, mit welchen man auf dem Meere fahrt, Seeschiffe
genannt. Sagt man: der See, so ist von einem Landsee
die Rede; sagt man: di» See, so ist das Meer gemeint.
Die vielen Millionen Menschen, welche die Erde be-
wohnen, sind an Gestalt, Farbe der Haut, Sprache, Sitten,
und Lebensart sehr verschieden. Diejenigen, welche in Einem
Lande beisammen wohnen, und einerlei Gestalt, Farbe, Spra-
che und Sitten haben, machen zusammengenommen ein
Volk oder eine Nation aus. Da nun jeder Theil der Erde
wieder in kleinere Theile getheilt ist, welche Lander genannt
werden, so giebt es also verschiedene Völker m Eu-
ropa, in Asien, in Afrika, in 'Amerika und Australien. Doch
haben die verschiedenen Völker der Erde Einiges mit einander
gemein, theils in Ansehung ihrer Gestalt und Farbe, theils
in Ansehung ihrer Lebensart. Die meisten europäischen Völ-
ker haben eine weiße Haut, langes herabhangendes Haar,
hervorstehende Nasen, und blaue oder schwarze Augen. Da-
gegen findet man in Afrika meistens Menschen mit einer
schwarzen sammetweichen Haut, kurzen wolligen Haaren,
breiten aufgestülpten Nasen und rosenrothen Lippen. Diese
schwarzen Menschen werden Neger oder Mohren ge-
nannt. Die meisten Bewohner Asiens haben eine oliven-
farbige Haut; einige asiatische Völker sind auch braungelb.
Die Amerikaner sind größtentheils rothbraun,
oder kupferfarbig, habe» einen schlanken Wuchs, und rich