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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 94

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
94 V. Products der Erde. entbehrlich sind, weil man 10 bis 14 Tage mit ihnen durch brennende und wasserlose Sandwüsten reisen kann, ohne daß man nöthig hat, sie zu tränken, und die mit einer Last von 1200 Pfund in einem Tage 12 Meilen zurücklegen. — Na- türlicher Weise sind die Menschen in den heißen Ländern nicht so stark und nicht so thaiig, wie in den gemäßigten Himmels- strichen, und darum hat Gott den Boden in .diesen Länder» so fruchtbar gemacht, daß er beinahe ohne alle Bearbeitung die schönsten Früchte in dem größten tteberflusse hervorbringt. Die Natur ist dort in beständigem Wachsthum, die Bäume werden dort nie kahl, und die Felder nie teer, sondern Blüthen und Früchte, Saaten und Erndten folgen ununterbrochen auf einander. Da die Bewohner dieser Länder wegen der großen Hitze keine schwere Kleidung ertragen können, so hat Gott dafür gesorgt, daß die Seidenraupe ihnen durch ihr feines Gewebe die leichteste Kleidung verschafft. Ganz anders sind dagegen die Produkte der kalr ten Lander Hier kann der Boden nicht anders, als höchst unfruchtbar sein, weil der Winter in diesen Ländern nur für wenige Wochen aufhört, und die in den langen Sommer- tagen unglaublich schnell emporgewachsenen Pflanzen von der Kälte getödtet werden, ehe sie noch zur gehörigen Reife gelangt sind. Das Pflanzenreich liefert also in diesen Ländern den Menschen fast gar keine Nahrung. Aber was ihnen hier abgeht, wird ihnen reichlich durch eine außerordentliche Menge von Fischen und wilden Thieren ersetzt. Ir,dem sie diese zu erjagen suchen, kommt ihr Bluc in Wallung, und wird in beständiger Wärme erhalten, und die dikken Pelze des er, jagten Wildes schützen sie gegen die erstarrende Kälte. Aber ihren größten Reichthum machen die Rennthiere aus, denn von ihnen erhalten sie Alles, was wir von unserm Rind- vieh, unsern Pferden und Schafen erhalten, und sie sehen fast alle ihre Bedürfnisse durch diese Thiere befriedigt, ohne daß sie nöthig haben, für die Erhaltung ders Iben die geringste Sorge zu tragen. Dir ganze Nahrung des Rennthieres be- geht nämlich in Baumblättern und Moos, und diese sucht es sich selbst, sogar im härtesten Winter, indem es das Moos mit seinem Geweih und mit dem Hufe unter dem Schnee her- vorzukratzen weiß. Dennoch gewöhnt es sich sehr leicht an die Menschen, und wird von ihnen zum Reiten, Lasttragen und Ziehen der Schlitten gebraucht. Zn einem Tage läuft es 20 hts 30 Meilen, Kie Rennthierkühe geben eine sehr fette
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