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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 148

1834 - Berlin Leipzig : Reimer Herbig
148 Vii. Gesundheitslehre. er lange darin lebt, allerlei böse Krankheiten, besonders Fieber, zu. Die frische und reine Luft ist also dem Menschen zum Gesundsein eben so nothwendig, wie Speise und Trank, und wie dem Fische das frische Gasser. Habt ihr nicht gese- hen, daß Pflanzen in der besten Erde, und Thiere bei dem besten Futter, ohne frische Luft verderben? Wie könnte der Mensch ohne frische Luft gedeihen und leben, gesund und froh sein? Wie sehr freuet ihr euch, wenn ihr lange in der Stube habt sitzen müssen, und nun auf ein Mal vor's Thör- in die frische reine Luft kommet! Nicht wahr, da ist euch noch ein Mal so wohl als in der dunstigen Stube ? Wenn in einer kleinen Stube viele Menschen bei ein- ander sind, und besonders darin bei einander schlafen, so ver- dirbt die Luft. Was ist nun da zu thun? Man muß Mor- gens, Mittags und Abends die Fenster und Thüren auf ei- nige Minuten öffnen, und die frische Luft von außen hinein- lassen. Aber thun das wohl alle Menschen? Ist es Winter, oder Herbst, so sagen die Meisten, es wäre ja Schade, wenn man die schöne Wärme wollte zum Fenster hinausgehen las- sen! Und im Sommer haben sie wieder andere Einwendun- gen. Aber ist es nicht besser, ein wenig frieren, und dabei gesund sein, als warm sitzen, und dabei kränklich, schwach und verdrießlich sein? Noch schlimmer ist es, wenn in der Stube, außer den Ausdünstungen der Menscbcn, auch noch der Dampf von Oellampen, Talglichtcrn oder Lichtschnuppen, oder vom Bü- geln und Plätten der Wäsche, oder vom Wollkämmen und von brennenden Holzkohlen die Luft verdirbt. Dann können die Menschen nicht nur krank werden, sondern sogar erstik- ken. Man kann die Luft dadurch verbessern, daß man Essig auf einen glühenden Stein gießt. Ein Windofen ist ein guter Luftreiniger. Wer in einer Stube schläft, in welcher frische Wäsche zum Trocknen aufgehängt ist, seht sich in die größte Gefahr, plötz- lich an einem Schlagflusse zu sterben, oder wenigstens uner- trägliche Kopfschmerzen und heftigen Schwindel zu bekommen. Höret wie es dem Gastwirth Müller ging. Dieser hatte eine ganzenacht nicht schjalen können, und weilte gern am andern Tage ein wenig Mittagsruhe halten. Aher in der Gast- stube war unaufhörlich Geräusch. Seinefrau rieth ihm, oben aut eine abgelegene Stube zu gehen, weil er da ganz ungestört schlafen könne. Sie selbst führte ihn hinauf, und schloss die Thür ab, mit dem Versprechen, ihn in eiiux^güten Stunde zu
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