1834 -
Berlin Leipzig
: Reimer Herbig
- Autor: Wilmsen, Friedrich Philipp
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 129
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Berlin
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Xu. Deutschland.
hervor. Doch giebt es auch öde, unfruchtbare Gegenden
in Schwaben; denn zwei hohe und rauhe Gebirge, der
Schwarzwald und die Alp, ziehen sich durch das
Land. Der größte Strom in Europa, die Donau hat
hier ihren Ursprung. Die merkwürdigsten schwäbischen
Städte' sind folgende: Stuttgart, die Residenz des
Königs von Würtemberg, welchem ein Theil-von Schwär
den gehört; Karlsruhe, die Residenz des Großherzogs
von Baden; Augsburg, eine von Alters her berühmte
Handelsstadt, in welcher besonders schöne Silberarbeiten
gemacht werden, und Ulm an der Donau.
Hessen. In der zum Theil sehr schön gebauten,
Hauptstadt Cassel wohnt der Kurfürst von Hessen. In
der Nachbarschaft dieses Landes liegt Frankfurt am
Main, eine berühmte Handelsstadt, in welcher jähr-
lich zwei Messen gehalten werden. Die Messen werden
von Kaufleuten ans fast allen europäischen Ländern, be-
sonders aus Frankreich und England, besucht.
Die Pfalz am Rhein ist ein schönes fruchtba-
res Land an der Grenze Deutschlands. Der Rhein,
an welchem cs liegt, trennt es von Frankreich. Es ist
ein weinreiches Land. Der Wein, welchen man hier ge-
winnt, wird Rheinwein genannt. Die Landstraßen sind
größtcnthcils mir Nutzbäumen besetzt, und in den Wein-
bergen stehen ächte Kastanien- und Mandelbäume. Obst
wächst in großem Ueberfiusse. Die schönste Stadt des
Landes heißt Manheim.
- Westphalen ist ein großes, nicht überall frucht-
bares Land. Ein kleiner Theil desselben liegt auch am
Rhein, ein anderer liegt an der Weser und Ems.
Die Einwohner beschäfftigen sich mehr mit der Viehzuchk
und dem Leinweben, als mit dem Akkerbau. Nur der
Flachsbau wird fast überall eifrig betrieben. Die "Bie-
lefelder Leinwand wird theuer bezahlt. In dem ge-
birgigen Theile Westfalens giebt es große Elsen- und
Stahlfabriken. In der Stadt Iserlon werden Fisch-
angeln, Nadeln, Schnallen, Ketten und Fingerhüte in
großer Menge verfertigt. In Schwelm macht man
Schraubcnstökke, Schlösser, Zangen, Wagenwinden,
Arre, Beile, Sägen, Meißel, Hobeleisen, Bohrer, Fei.
len, und mehr dergleichen Eisenwaaren. Die merkwür-
bgsten westfälischen. Städte sind: Wesel, Mün-