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1. Die Weltgeschichte
1881 -
Gießen
: Roth
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1. Die Weltgeschichte 
- S. 35
1881 -
Gießen
: Roth
Kaiser Karl der Groe. 35
Welcher wchentlich in den einzelnen Orten Gericht hielt. Der Gaugraf selbst hielt alle Monate im ganzen Gau Gericht, entschied grere Streitigkeiten, bestimmte die Steuern und leitete den Heer-bann. Denn bei den bieletr Kriegen Karls des Groen war es nicht genug, da blo die Grafen mit ihren Lehenstrgern in's Feld zogen, sondern jeder Unterthan mute mitziehen, sobald das Aufgebot zur Heerfolge, der Heerbann, erging. Jeder mute sich Lanze und Schild oder zwlf Pfeile und einen Bogen selbst stellen; auch mute er fr drei Monate Lebensmittel mitbringen. Reichere muten sich auch einen Harnisch anschaffen, von den Aermern rsteten Mehrere zusammen nur Einen Krieger aus. Diesen Heerbann besorgte jeder Gaugraf in seinem Gau. Um aber die Gaugrafen zu beaufsichtigen, schickte Karl der Groe alle Vierteljahr zwei Sendboten, einen geistlichen und einen weltlichen, herum, welche die Gaue bereisten, die Gaugrafen beaufsichtigten und Karl dem Groen selbst Bericht er-statteten, und zwar auf den Reichsversammlungen. Solcher Reichs-Versammlungen wurden jhrlich zwei gehalten, eine grere im Mai und eine kleinere im Herbst, auf denen die Gesetze angenommen oder verworfen wurden.
Karl selbst war von Herzen fromm und ehrte und liebte die Kirche, verlangte aber von den Geistlichen, da sie fromme und ver-stndige Männer seien, die das Volk bildeten. Er ertheilte viele Schenkungen an die Kirche und drang darauf, da im ganzen Reiche an die Geistlichen der Zehnte bezahlt wrde. Gelehrte Männer, wie der Englnder Alkuin und der Geschichtschreiber Eginhard, waren in seiner Umgebung und wurden hochgeehrt; ja die Tochter Karls des Groen, Emma, soll mit Eginhard verheirathet gewesen sein. Auch war Karl der Groe ein groer Freund der Musik; fr die Verbesserung des Kirchengesangs war er sehr besorgt. Auch die Volksbildung lie er sich sehr angelegen sein; im ganzen Reiche wurden Schulen angelegt, und manche Klosterschule war ganz gut eingerichtet. Es ist bekannt, da Karl selbst noch im Alter schreiben kernen wollte, was aber seiner an's Schwert gewhnten Hand nicht wehr gelang. Auch dem Landbau wandte Karl der Groe seine Sorge und Pflege zu, de Gegeudeu wurden neu angebaut, und viele neue Städte und Drfer entstanden in seinem Reiche, z. V. in Franken rechts des Rheins die Orte: Ochsenfurt, Schweinfurt, Frank->urt, Sachsenhansen, Selz, wo Karl der Groe einen Palast hatte, wenn er der Jagd im Spessart oblag. Er lie Heerstraen bauen. Und so wurde die Mitte Deutschlands dem Handel und Verkehr er-Muet. Ja er lie schon an einem Kaitale zwischen Main und onqu graben; doch kam dieser Kanal damals nicht zu Stande.