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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 88

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
88 Iv. Von der Erde und ihren Bewohnern. in furchtbarer Gestalt, Tod und Verwüstung drohend, gleich unergründlichen und unerschöpflichen Schmelzöfen, welche von Zeit zu Zeit eine glühende Flüssigkeit, welche Lava genannt wird, unter fürchterlichem Krachen und leuch- tenden Blitzen ausströmen lassen. In Europa sind jetzt vorzüglich die beiden Vulkane oder Feuerberge Vesuv und Aetna in schrecklicher Bewegung. Wunderbar hat Feuer und Wasser in den Gebirgen unermessliche Höhlen gebildet, die, gleich Grotten, sich in mächtigen Gewölben erheben, und mehrentheils abwärts, von Abgründen durchschnitten, oft mehrere Meilen weit sich hinziehen. Ein unaufhörlicher Steinrcgen bildet an den ho- hen Gewölben dieser Höhlen wunderbare Gestalten, welche größtentheils in der Form der Eiszapfen drohend herabhän- gen, und Stalaktiten genannt werden. Die Masse heißt mit Recht Tropfstein, weil sie durch herabtröpfelnde und allmählig erstarrende Flüssigkeiten gebildet wird. Hie und da haben gewaltige Ströme die Gebirgsmas- sen durchbrochen und von einander gerissen, so daß die Wände der stehengebliebenen ein ungeheures Thor bilden. So entstanden die Meerengen, durch welche Länder getrennt, Meere verbunden werden, wie z. B. die Meerenge von Gibraltar, an welcher die Spitzen von Europa und Afrika sich nähern, und durch die das mittelländische Meer in den Ocean strömt. In der langen majestätischen Reihe der Bergriesen steht obenan der mächtige Dawalagiri (d. h. der weiße Berg) auf dem Himalayagebirge in Asien. Er erhebt sich 25183 pariser Fuß über dem Meere und ist der bis jetzt bekannte höchste Punct der ganzen Erde. Unter den Ber- gen Amerika's ist der Nevado de Sorata 23644 Fuß hoch über der Meeresfläche erhaben, der sonst für den höch- sten Berg geachtete Chimborazo nach den neusten Messun- gen 20148 Fuß. Diesem folgt der Montblanc mit einer f»öhe von 14764 Fuß; diesem der Mont Rosa mit 14222 uß; diesem die Jungfrau, eine Bergspitze Helvetienö oder der Schweiz mit 12860 Fuß. Bis zu 12022 Fuß sinkt der Ortler in Tirol und bis zu 11502 der Pik auf der Insel Teneriffa herab, und alle diese Berggipfel, weder von Menschen noch Thieren bewohnt, mit ewigen Schneemassen bedeckt, bieten den schauerlichen Anblick einer leblosen, von düsteren Abgründen durchschnittenen Wüste dar, und sind
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