1851 -
Berlin Leipzig
: Weidmann Reimer
- Autor: Pischon, Friedrich August, Wilmsen, Friedrich Philipp
- Auflagennummer (WdK): 196
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Berlin
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Vi. Von dem Menschen.
Einem Stücke zu bestehen scheint. Diese Theile heißen: das
Stirnbein, die Scheitelbeine, das Hinterhaupt-
bein, und die Schlafbeine oder Schläfe. Die Gesichts-
knochen sind: das Nasenbein, die Thränenbeine, und
vre Gaumenbeine. Sie bilden die Kinnladenhöhle. In
der oberen und unteren Kinnlade sind die Zähne befestigt.
Der Rückgrat, die Brust und das Bekken machen den
Rumpf aus. Der Rückgrat ist eine Säule, welche aus 24
Wirbelbeinen besteht, und den Kopf trägt. Zu oberst stehen
die 7 Halswirbel, dann folgen 12 Rükkenwirbel, und dann
5 Lendenwirbel. An den Rükkenwirbeln sind, vermittelst sehr
fester Bänder, die Rippen befestigt. Sieben von diesen
Rippen sind gekrümmt, und bilden mehrere Bogen, die sich
mit dem Brustbeine, einem in der Mitte liegenden plat-
ten und schmalen Knochen vereinigen. Sie umgeben die
Brusthöhle. Fünf andere Rippen liegen nicht so dicht am
Brustbeine, wie die obersten, und heißen falsche Rippen. —
Da, wo der Rückgrat aufhört, stehen die Hüftknochen
zu beiden Seiten hervor. Diese sind mit einigen andern
verbunden, und bilden die Figur eines Bekkens, daher sie
Bekkenknochen heißen. — Zu den Gliedmaßen gehören
die Arme und Beine, welche einander sehr ähnlich sind,
und wieder aus verschiedenen einzelnen Theilen bestehen.
An den Armen unterscheidet man den Oberarm, den Unter-
arm und die Hand; die Beine bestehen aus dem Ober - und
Unterschenkel, und dem Fuße. Der Oberschenkel fängt an
der Hüfte an, und reicht bis an das Knie. Unter der
sogenannten Kniescheibe fängt sich der Unterschenkel an, wel-
cher bis an den Fuß reicht.
Alle diese Knochen sind anfangs weich und knorpel-
artig; nach und nach werden sie härter rmd fester. Bei
ganz jungen Kindern sind z. B. die Knochen des Hirnschä-
dels noch sehr weich, daher man von ihnen zu sagen pflegt r
ihr Kopf sei offen. Im löten, und bei manchen erst im
20sten Jahre werden die Knochen vollkommen fest; im Al-
ter werden sie leichter und brüchig.
Muskeln.
Sie dienen zur Bewegung des Körpers, und machen
das Fleisch desselben aus. Es besteht nämlich alles Fleisch
aus mehreren hundert Fleischbündeln, welche bissen Bän-
dern gleichen, und dies sind eben die Muskeln. Jeder
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