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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 135

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
135 Vi. Von dem Menschen. die Speisen in die Gedärme geleitet werden. Die Gedärme sind weiche Rohren, welche aus einer glatten, inwendig schleimichten Haut bestehen. Sie machen nur einer: einzigen Darmkanal" aus, welcher sechs Mal länger ist, als der ganze Mensch. Dennoch haben sie im Unterleibe vollkom- men Platz, weil sie eine gewundene Lage haben. Den obersten Theil dieser Gedärme nennt man den Zwölffingerdarm, der letzte heißt der Mastdarm. In dem Zwölffingerdärme wird der Brei, welcher im Magen aus den Speisen entstan- den ist, noch mehr verdünnt, durch das Zusammenziehen starker Muskelfasern zusammengeknetet, und mit der Galle, einer bittern und schleimichten Feuchtigkeit, vermischt. Durch diese Vermischung werden die guten Nahrungstheile aus den Speisen abgesondert. So gehen sie dann in die übri- gen Därme, die sie endlich in eine weißliche, milchartige Flüs- sigkeit verwandeln, welche der Nahrungs fast genannt wird. Ihr könnt leicht denken, daß diese Gedärme in bestän- diger Bewegung sein muffen, wenn der Nahrungsbrei aus einem Gedärme in das andere gedrängt, und zugleich ver- dünnt werben soll. Die Bewegung der Gedärme, so wie die des Magens, ist wurm förmig, d. h. ungefähr eben so, wie die eines Wurmes, der fortkriechen will. Aber da die Gedärme in der Höhle des Unterleibes durch einander ge- schlungen liegen, so können sie sich bei dieser beständigen Bewegung leicht an einander reiben, oder in einander wik- keln. Um dies zu verhüten, sind sie durch eine mit Fett bewachsene Haut, die man das Gekröse nennt, unter einander verbunden. Eine andere ebenfalls fettige Haut, das Netz genannt, hält sie alle, wie in einem Beutel, zu- sammen, und verhindert, daß sie mit dem Bauchfelle zu- sammen wachsen. Durch einen heftigen Sprung oder Fall, oder eine übermäßige Anstrengung beim Heben schwerer La- sten, kann das Netz Löcher bekommen; dann treten die Gedär- me aus ihrer Lage, und der Mensch bekommt einen Bruch. Die Leber, das größte Eingeweide des Unterleibes, dient zur Bereitung der Galle aus dem Blute. Sie liegt gleich unter dem Zwerchfelle, und bedeckt die rechte Seite des Magens. Auch die Milz, welche an der linken Seite des Magens liegt, und mit ihm genau verbunden ist, trägt zur Verdauung bei; denn sie führt der Leber das Blut zu, und macht es zur Gallenabsonderung tauglich. Sie ist, wie eine Zunge, nämlich länglich rund, gestaltet, und aus
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